PJ-Tertial Anästhesiologie in Regionalspital Praettigau (6/2015 bis 10/2015)

Station(en)
Anästhesie: OP und IMC
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Koeln
Kommentar
Ich war die erste Unterassistentin in der Anästhesie in Schiers und wusste somit vorher gar nicht, auf was ich mich einlasse. Kann aber im Nachhinein nur sagen, dass es sich zu 100% gelohnt hat.
Da ich nur die zweite Hälfte meines Anästhesie-Tertials hier verbrachte, hatte ich schon einige Vorkenntnisse aus Deutschland und wurde sofort als volle Arbeitskraft eingesetzt. Aber auch ohne Anästhesie-Kenntnisse kann man hier ein wunderbares Tertial verbringen.
Der Neubau des SPitals war gerade fertiggestellt, als ich anfing. Es ist also alles sehr neu und modern eingerichtet. Insgesamt zählt das Spital eher zu den kleineren Häusern, in der Anästhesie gibt es zwei Fachärzte, und bald auch eine Assistenzärztin, und drei fest angestellte Pflegekräfte. Trotzdem ist das Spektrum der OP's und damit der notwendigen Narkosen sehr breit. Von Allgemein-, Unfall-, Viszeralchirurgie über Gynäkologische Operationen inklusive Geburtshilfe, bis hin zu Gefäßchirurgie, HNO und Neurochirurgie bekommt man also einiges mit.
Es werden die normalen Allgemeinnarkosen (Gas, TIVA, kombiniert), rückenmarksnahe Verfahren, Regionalanästhesie, Analgosedierungen, inkl. arterieller Punktionen, und manchmal sogar ZVK-Anlagen etc gemacht.
Man kann und soll so viel wie möglich selbst machen, und lernt so in einem "geschützten" Rahmen wirklich schnell, Patienten zu intubieren, Spinale zu stechen und Narkosen zu führen. Die beiden Ärzte können sehr gut einschätzen, was man schaffen kann, und so fühlt man sich zwar manchmal im ersten Moment überfordert, wächst aber mit jeder Herausforderung und wird sicherer. Die beiden sind jederzeit ansprechbar, man wird also nicht alleine gelassen. Sie sind immer gerne bereit, fachliche/praktische Fragen zu beantworten, und gehen sogar auf Wünsche ein, wenn man z.B. noch nie eine Vollnarkose mit Gas geführt hat, darf man sich mal ausprobieren.
Die Pflegekräfte sind im Großen und Ganzen auch sehr nett, helfen einem und geben Tipps. Wenn man sich einige Tage "bewiesen"hat. Aber ich denke, diese Situation kennt jeder zu genüge.
Der Tag beginnt meist mit der IMC-Visite um 7.15h, dann gehts in den OP. Dort laufen je nach Besetzung zwischen 1 und 3 OP-Säle. Das Tagesgeschäft geht bis 15.30h, dann macht man noch Prämedikations-Visiten, gegen Ende auch immer selbstständiger, und geht erneut auf IMC-Visite.
Je nach Bedarf hilft man dann noch bei den Narkosen, die nachmittags laufen. Das ist aber immer verhandelbar, wenn man z.B. etwas vorhat oder Besuch bekommt.

Ich hatte nicht die Pikett-Dienste der anderen UA, sondern wurde in die Dienste der Anästhesie-Pflegekräfte eingeteilt. Das heißt unter der Woche von 15.30 bis 22.30 Bereitschaftsdienst mit 30min Anfahrtszeit für anfallende Narkosen. Und am Wochenende von 7.00 bis 22.30h.
In meinen 8 Wochen hatte ich ungefähr jede Woche einen Nachmittagsdienst und 2 Wochenenden. Die Dienste kann man auch gut absprechen.
Und eigentlich sind die Dienste auch gar nicht schlimm, da man dann eben alleine mit einem der Ärzte die Narkosen macht und man meist sehr eigenverantwortlich Ein- und Ausleiten und die Narkose führen kann. Und noch viel dabei lernt.

Insgesamt also ein sehr sehr lehrreiches Tertial, man sammelt viel Erfahrung bei allen Techniken und macht viele Sachen, die man in D erst nach ein paar Monaten Berufserfahrung machen darf (Spinale, PDK). Die beiden Ärzte sind super nett und unterstützen einen, wo sie können. Sowohl im Spital als auch außerhalb.
Es gab zwar immer viel zu tun, aber nach Absprache durfte man auch mal früher gehen oder sogar freinehmen.

Zu erwähnen ist auch das wirklich leckere Mittagessen für 5CHF und der Freizeitwert der Region.
Im Winter zum SKifahren und im SOmmer zum Wandern, Fahrradfahren etc.
Bewerbung
Ich habe mich spontan 4 Wochen vorher beworben. Das ging, weil die Stelle gerade erst geschaffen wurde. Ich denke, jetzt braucht man etwas mehr Vorlaufzeit.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
1300CHF
Gebühren in EUR
Miete zwischen 300 und 530CHF, Mittagessen 5CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07