Von Anfang Mai bis Ende Juni 2021 war ich als Unterassistentin in der Anästhesie im Spital Schiers.
Das Spital ist sehr klein, es gibt eine Allgemeinchirurgie, Orthopädie/Unfallchirurgie, Innere und Gynäkologie. Außerdem kommen regelmäßig Belegärzte zum operieren ins Spital (z.B. Wirbelsäulenchirurgie, Uro, Gyn, ...).Man findet sich schnell zurecht und wird auch gut ins Team integriert. In Schiers gibt es zwei OP-Säle, die gleichzeitig genutzt werden. Zusätzlich steht ein dritter OP für Notfälle oder als Schockraum bereit. Am Tag ist immer ein:e Kaderärzt:in da. Während meiner Zeit dort gab es eine total nette Assistenzärztin, die fast auch immer die normalen Tagdienste gemacht hat. Der ehemalige Chefarzt der Anäesthsie war weiter als Senior Consultant/Kaderarzt tätig. Er hat das selbständige Arbeiten besonders gefördert, sodass ich neben den Ein- und Ausleitungen in Allgemeinanästhesie auch Regionalverfahren, arterielle Katheter, DKs usw. lernen und üben konnte. Vielen Dank dafür!
In den ersten 1 bis 2 Wochen geht man als PJler:in bei der Anästhesiepflege mit und lernt so sehr gut die Abläufe und die Räumlichkeiten kennen. Man schleust die Patient:innen mit ein, übernimmt das Monitoring und legt Zugänge. Später wechselt man dann eher in das ärztliche Team. Oft war die Assistenzärztin in dem einen Saal und ich in dem anderen, während der/die Kaderärzt:in beide supervidiert hat. Insgesamt konnte ich so durch das selbstständige Arbeiten super viel lernen. Die Anäesthesie-Pflege ist in der Schweiz super fit, sodass man immer erfahrene Ansprechpartner:innen hat. Weil (gerade in der Anästhesiepflege) jeder seine eigene Arbeitsweise hat, hatte ich manchmal jedoch fast das Gefühl, z.B. bei der Einstellung des Beatmungsgerätes eher auf die Anästhesiepflege als auf den/die Patient:in schauen zu müssen. Andererseits habe ich so verschiedene Methoden mit ihren Vor- und Nachteilen kennengelernt.
Neben der Arbeit im OP kann man auch bei den Narkoseaufklärungen mitwirken. Das fand ich super sinnvoll, um a) die Vor- und Nachteile verschiedener Narkosetechniken besser zu verstehen und je nach Patient:in und OP zu wählen/empfehlen und b) um einen besseren Einblick in die Arbeit als Anästhesist:in zu bekommen. 1x/Woche gibt es Fortbildungen zu verschiedensten Themen für das gesamte ärztliche Team. Mittagessen war eigentlich immer möglich, oft gemeinsam mit dem Team. Als Studentin habe ich jeden Tag 5 CHF dafür gezahlt.
***Wohnheim und Parken***
In Schiers gibt es zwei Möglichkeiten: Ein Wohnheim des Spitals (Bodmerhaus) liegt direkt neben dem Spital. Dort hat man sein eigenes Zimmer mit Bad, die Küche wird geteilt. Hierfür zahlt man ca. 300 CHF. Man kann auch ein modernes 1-Zimmer-Appartment mit eigener Küche im Zimmerlipark mieten (ca. 530 CHF). Auch hier ist man in 5-7 Gehminuten am Spital. Ich habe mich für letzteres entschieden, das große Zimmer war auch sehr praktisch, um Besuch zu bekommen. Kostenlose Parkplätze gibt es am Hotel Alpina unten am Bach, ca. 5 Minuten vom Zimmerlipark/10 Minuten vom Spital.
***Freizeit***
Schiers liegt im Prättigau, einem kleinen Tal in Graubünden. Meine Wochenenden habe ich meist zum Wandern genutzt. Auch nach der Arbeit war oft noch Zeit für eine kleine Runde oder einen Apéro/Abendessen/Lagerfeuer mit den anderen Uhus und Assistenten :)
Meine Urlaubstage konnte ich nach Rücksprache mit dem Chef/Senior Consultant frei wählen.
Bewerbung
Ca. 1,5 Jahre vorher. Mit spontaneren Anfragen kann man aber auch Glück haben!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen Braunülen legen Patienten untersuchen Punktionen