Ich schreibe ein bisschen versetzt zu meinem 1. Tertial, damit ich einen Vergleich ziehen kann zu einer anderen Klinik und anderes Fach (jetzt im 2. Tertial Innere). Von Anfang an hat mir das 1. Tertial super gut gefallen. Es war einfach wahnsinnig gut organisiert und man hat sich sehr gut betreut gefühlt. Ich hatte vor meinem 1. Tertial ein bisschen Panik, da ich in meinen Famulaturen nicht besonders viel Stationäre Erfahrung und klinische Arbeit habe sammeln können. Zudem kam hinzu, dass ich auf der Privatstation (G21) eingeteilt wurde, wo auch die Chefärztin die Visite leitet. Die Aufregung wurde mir schnell genommen, da man sich gut betreut gefühlt hat und von der Chefin bis zur Putzkraft alle sehr nett und freundlich waren. Die Stationsärztin mit mehr als 10 Jahre Erfahrung hat uns an unsere verschiedenen Tätigkeiten sehr gut herangeführt und innerhalb weniger Wochen wurden wir ein Teil des Teams. Wir waren 2 PJler mit unserem eigenen Arbeitsplatz und zu unseren Tätigkeiten gehörten unter anderem: Patienten aufnehmen, Untersuchungen anmelden, bei der Visite sowie bei der täglichen Röntgendemonstration die Krankengeschichten der Patienten vorstellen. Neben Blutentnahmen (im Schnitt 2-3 Patienten pro Tag) und Nadeln legen, durfte man auch schnell alle Lumbalpunktionen durchführen, was eine nette Abwechslung zu den üblichen invasiven Tätigkeiten war. Nach einem Monat durften wir neben üblichen PJ-Aufgaben auch unsere eigenen Patienten betreuen. Hier ist der Lerneffekt sehr groß, da man für alle Aspekte der Patientenbehandlung zuständig ist. Das erforderte, wie in meinem Fall auch, häufiges nachlesen, und man kann sagen, dass man sich so Information und Wissen auch länger merken kann. Besonders gut fand ich die täglichen Kurvenvisiten da man als PJler hier für die Dokumentation sowie auch der Medikation und Anordnungen (unter Aufsicht) zuständig ist. Hier lernt man mit häufigen Medikamenten in der Neurologie und deren Dosierungen umzugehen. Zusätzlich kann man Patienten, die man untersucht hat täglich der Chefärztin vorstellen, was eine sehr gute Übung ist! Die Fortbildungen finden immer montags statt und Freitags gab es ein Interdisziplinäres Seminar. Eine weitere Besonderheit and er Neurologischen Klinik ist, dass man als PJler man eine Publikation zugeteilt wurde, die man als kleine Präsentation der Klinik vorstellen muss. Auch hier wird man gut betreut und es ist eine richtig gute Möglichkeit einen guten Eindruck vor einer möglichen Bewerbung zu hinterlassen 😉 Man hat natürlich auch die Möglichkeit zu rotieren, Uns wurde allerdings empfohlen möglichst lange auf einer Station zu bleiben, da man so am meisten lernt und sich die Anerkennung im Team festigt. Das stimmt auf jeden Fall, denn am meisten habe ich auf der Normalstation gelernt. Ich war jeweils eine Woche auf der Intensivstation, sowie in der Notaufnahme und auf der Stroke Unit. Auf der Stroke und Intensiv bekommt zudem noch die Möglichkeit invasivere Eingriffe wie ZVKs und Arterien legen zu lernen. Rund um ein super Tertial, was ich jedem Studierenden als Wahlfach empfehlen würde. Egal ob man später Neuro machen möchte oder nicht.