Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
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Kommentar
Das Städtische Klinikum Lüneburg bietet für das chirurgische Tertial im PJ sehr gute Bedingungen. Bei rechtzeitiger Anmeldung gibt es die Möglichkeit im PJ-Wohnheim unterzukommen. Dieses ist zwar nicht direkt neben der Klinik aber mit dem Fahrrad in knapp 10 min zu erreichen. CAVE: Ein Fahrrad ist in Lüneburg schon wichtig, es gibt zwar auch eine Busverbindung, mit der ist man allerdings wesentlich länger unterwegs. In der Klinik selber rotiert man im chirurgischen Tertial zwischen der Allgemeinchirurgie und der Unfallchirurgie. Hier ist jeder PJler für 6 Wochen eingeteilt, hinzu kommen noch 4 Wochen in der Notaufnahme.
Der Tag beginnt in beiden Bereich immer um 7 Uhr mit der Frühbesprechung. Im Anschluss gibt es meistens eine feste Einteilung, wer wie wo und wann im OP oder wer auf Station eingeteilt ist. Grundsätzlich steht einem aber frei, sich für eine OP anzumelden und dort mitzuarbeiten.
Auf Station begleitet man die Ärzte, dokumentiert und hilft die Patienten mit zu betreuen. Bei Interesse kann man eigene Zimmer übernehmen und diese dementsprechend auch vorstellen. Kleinere praktische Tätigkeiten (Drainage ziehen, PVK etc.) können übernommen werden, Blutentnahmen sind aber normalerweise nicht verpflichtend, da es einen Blutentnahmedienst gibt.
Im OP ist normalerweise eingetragen, ob man als erste oder zweite Assistenz eingetragen ist. Es wird viel erklärt und wenn man sich gut einbringt kann man sehr gut mitarbeiten. Insgesamt war die Stimmung angenehm und die PJler werden gut behandelt.
Die Notaufnahme ist eingeteilt in einen chirurgischen Flügel und einen internistischen. Im Chirurgischen Teil können PJler eigenständig Patienten aufnehmen und sie im Anschluss mit den Ärzten besprechen. Die Leitung hier ist super sympathisch und ich konnte hier sehr viel mitnehmen. Gerade praktische Tätigkeiten wie die primäre Wundversorgung, Wundmanagement und allgemeine Unfallchirurgische sowie Allgemeinchirurgische Abläufe können geübt und verinnerlicht werden. Durch die Grösse der Klinik kommen auch immer wieder Schockräume rein.
Bis auf Freitag sind an jeden Nachmittag Fortbildungen geplant. Falls man nicht im OP fest eingeteilt ist, hat man freie Auswahl. Wöchentlich gibt es Unterricht in den Fächern Chirurgie, Innere, Neuro, Kardiologie, Anästhesie, Radio, Pädiatrie, Gynäkologie und Urologie. Die Unterrichte füllen mehr oder weniger den gesamten Nachmittag, sodass der Tag danach häufig schon vorbei ist.
Das Mittagessen ist keine Wucht, aber man bekommt einen Chip auf dem jeden Tag 6€ frei gestellt sind. Hiermit kommt ihr locker mit dem Mittagessen klar und meist bleibt auch noch Geld übrig für einen Kaffee im Klinikcafe.
Zu Beginn und am Ende eines Arbeitstages werden die Zeiten über den Chip registriert. Das ist einerseits praktisch, da man nicht selten Überstunden sammeln kann und hin und wieder einen Kompensationstag bekommt, allerdigs fehlt auch ein bisschen die Flexibilität am Ende des Arbeitstages.
Das Wohnheim besteht aus 12 Zimmer auf 2 Etagen mit einer Gemeinschaftsküche und Wohnzimmer. Küchenutensilien sind alle vorhanden, man muss also nichts mitbringen. Wie oben erwähnt sollte man sich relativ früh um ein Zimmer bemühen, da es insgesamt mehr PJler in Lüneburg gibt als Zimmer.
Insgesamt kann ich ein Chirurgisches Tertial in Lüneburg sehr empfehlen. Man kann einiges lernen und ist trotzdem frei, welchen Fokus man sich setzte möchte