Mein Gyn-Abschnitt im Klinikum Lüneburg gefiel mir leider nicht. Zu erwähnen ist, dass es sich von unserer Uni aus (europäisches Ausland) um einen Pflichtteil handelt. Insgesamt stand ich jeden Tag fast ausschließlich im OP zum Hakenhalten. Auf Station, in der Ambulanz oder im Kreißsaal war ich somit kaum. Ich schrieb in der gesamten Zeit keinen einzigen Arztbrief und führte keine Anamnese durch, was ich sehr schade fand. Zwischendurch versuchte ich, mit der zuständigen Betreuerin zu sprechen, aber auch danach änderte sich nichts. Es schien wohl insgesamt eine ziemlich schwierige Phase für die ganze Abteilung zu sein, da mehrere Arztstellen nicht besetzt waren. Allein in der Zeit, die ich dort verbrachte, kündigten 3 junge Assistenzärztinnen und fielen 3 Oberärzte/innen aus. Dementsprechend war die Stimmung im Team angespannt und die Motivation eher gering.
Tatsächlich scheint die Gyn eine Ausnahme darzustellen, da alle anderen PJler/innen in ihren Bereichen sehr zufrieden waren.
Jeden Tag fand PJ-Unterricht statt!! Allerdings war es mir nur selten möglich, teilzunehmen, da ich den OP kaum früher als 15/16 Uhr verlassen konnte.
Der Unterricht war immer sehr lehrreich und interessant (Erzählungen anderer PJler und eigene Erfahrung).
Die PJ-Koordinatorin war sehr freundlich und unterstützend. Man hat jeden Tag 6€ fürs Essen zur Verfügung, was mehr als ausreichend ist. Das PJler-Wohnheim befindet sich auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik (ca. 2km entfernt) und besitzt alles, was man braucht (auch Handtücher und Bettwäsche).