PJ-Tertial Innere in Spital Uster (12/2015 bis 3/2016)
Station(en)
B0, A0, B3
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Pro:
- Keine Blutentnahmen, Zugänge legen
- Tägliche Fortbildung
- 7 Tage Woche auf der Notfallstation sind sehr lehrreich
- Eine grosse Innere Klinik mit 4 Stationen (keine Unterteilung, daher alle Inneren Fachgebiete auf allen Stationen), Notfall, 2 Tageskliniken, Endoskopie und Funktionsbreich, Behandlung auch vieler neurologischer Fälle.
- fester PC-Arbeitsplatz, Umkleide, Zugangscode, Telefon, Chipkarte für PJ-ler
- Doppelt so viel Pflegepersonal.
- Man muss viel arbeiten, aber lernt auch dabei viel, jedoch eher autodidaktisch.
- "Blaubuch" im Intranet mit vielen Infos zu Untersuchungen, Krankheiten und Dokumentvorlagen.
- Notfallstandards-Lizenz der Uni Basel mit guten Flowcharts zur Differentialdiagnostik bei Notfallpatienten
- WLAN im Krankenhaus und teilweise im Wohnheim
Contra:
- Lange Arbeitszeiten 10 Std. und mehr.
- Hohe Wechselquote bei Assistenten führt zu vielen unerfahrenen Kollegen, Stimmung aktuell schlecht.
- Schlechte Betreuung: Assistenten von Arbeit überfordert, Oberärzte machen selten teaching, keine Einführung oder Aufgabenerläuterung erhalten.
- Chefärztin ist sehr streng und macht viel Druck von oben.
- Essen und Unterkunft nicht inklusive (ca. 500 €/Monat)
- sehr wenig Freizeit und Zeit zum lernen
- Nur 2 Urlaubstage im Monat (Nur bei voll gearbeiteten Monaten) und 2 Ausgleichstage pro 7-Tage-Woche auf dem Notfall
Fazit:
Man lernt viel, ABER: Uster hat den Ruf, dass man sehr viel arbeiten muss und auch sehr viel gefordert wird, aber es wird angeblich viel gelehrt. (Letzteres war nicht so meine Erfahrung). Nicht als erstes Tertial zu empfehlen, klinische Erfahrungen zahlen sich aus, wenn man vieles sich selbst beibringen muss.
Uster ist eines der am schlechtesten bezahlenden Krankenhäuser (980 CHF, bei Durchschnittlich 1200 CHF) abzüglich diverser Kosten für Miete, Essen, Gebühren und Konto, lohnt es sich finanziell nicht. Wer lernen möchte und etwas Freizeit braucht sollte die Schweiz meiden, da die 50-55 Stundenwoche und auch die 7 Tage Notfallstation am Stück recht strapazieren. Ausserdem muss man alle 3 Wochen einen Vortrag vorbereiten. Wer dann noch die Schweiz sehen will, hat wenig Zeit fürs Studium. Dann lieber Urlaub machen.
Tipps:
- 2 Jahre vorher an anderen Krankenhäusern mit höhrerem Lohn bewerben. (Bsp. Aarau)
- Anreise Bahn/Nachzug, Flug nach Zürich.
- Anders als im Brief der Wohnheimverwaltung stehend, kann der Wohnheimschlüssel auch am Wochenende am Empfang abgeholt werden.
- Essen aus Deutschland mitbringen (CAVE: Fleischprodukte gesamt max. 1 kg)
- Für Sparfüchse: Mikrowellen im Krankenhausrestaurant
- Schweizer Konto bei der Postfinance (mit Perso, und Aufenthaltsbewilligung sonst kostet es monatlich 10 Franken mehr.), nahe des Bahnhofs
- Bankautomat der ZKB im Krankenhaus
- Billig einkaufen bei Aldi oder Sonntags und nach 20 Uhr etwas teurer beim COOP am Bahnhof.
- Abstecher nach Bern, Zürich, Bodensee, Alpen.
- teure Läderachschoki als Mitbringsel (Bahnhof Zürich Stadelhofen)
Bewerbung
ca. 1,5-2Jahre. 150-200€ Depotzahlung, da ausländische PJ-ler oft abgesagt haben. Das Geld erhält man dann angeblich nicht zurück.