Allgemein: Man rotiert einmal, sodass man jeweils zwei Monate auf einer Station ist, was ich super fand, da man so viel besser ins Team integriert werden und eigenständig arbeiten kann. Es gibt fünf Studientage, die man sich frei nach Absprache mit den Assistenzärzten nehmen kann. Montags gibt es eine Fallbesprechung, in der jeder PJler mal einen Fall mit einer kurzen PowerPoint interaktiv vorstellen muss. Dienstags ist ein Leitsymptom-Seminar, das qualitativ mit dem Dozenten steht und fällt. Es gibt noch einmal pro Monat eine Pharmakologie-Fortbildung und einen Sono-Kurs. Man bekommt einen eigenen Spind mit Arbeitskleidung, die nach Abwurf gewaschen und wieder in den Spind geräumt wird. Auf das Mittagessen zahlt man den Mitarbeiterpreis.
Station 92 (Gastroenterologische Intensivstation):
Ich startete auf der Station 92, nachdem das Examen coronabedingt abgesagt worden war, ins vorgezogene PJ. Ich hatte ehrlich gesagt niedrige Erwartungen aufgrund der kurzfristigen Planung und dachte, dass an den Krankenhäusern in der aktuellen Situation sicher nicht viel Zeit in die Lehre fließen konnte. Doch meine Heimatuni überraschte mich äußerst positiv. Wir konnten zwei Wunschrotationen wählen, von denen eine mindestens in jedem Fall erfüllt wurde. Ich begann auf der Station 92, wie ich es mir auch gewünscht hatte. Da wir relativ viele PJler*innen waren, teilten wir uns in Früh- (8.00-15.00 Uhr) und Spätdienst (15-22 Uhr) ein und wechselten uns wöchentlich ab. Das Team ist sehr nett und zugewandt, Fragen konnte man jederzeit stellen und wenn etwas Luft war, wurden gerne Fälle mit uns durchgesprochen. Mit ein bisschen Eigeninitiative durfte man ZVKs, Arterien und Shaldon-Katheter legen, bronchoskopieren oder Aszites punktieren. Insgesamt ein richtig spannendes Tertial mit sehr netten Leuten.
A-STAR:
Das ist die Abkürzung für 'Ausbildungsstation Regensburg'. Das Konzept hier ist, dass die PJler*innen die Patient*innen komplett selber und eigenständig betreuen und ein oder zwei Stationsärzt*innen dies 'überwachen' und anleiten. Die Station ist interprofessionell, denn das gleiche Konzept gilt hier für Pflegeschüler*innen. Man bekommt also erstmal einen, später auch zwei oder drei, Patient*innen zugeteilt und übernimmt vom Aufnahmegespräch, über die klinische Untersuchung, Kurven schreiben, Untersuchungsanmeldungen, Arztbriefdokumentation, Visitengespräche und Angehörigengespräche die komplette Versorgung der Patient*innen. In den ersten Tagen etwas überfordernd, aber sobald man etwas eingearbeitet ist, macht es unglaublich viel Spaß, weil man extrem schnell sehr viel lernt. Gerade den Stationsalltag zu organisieren, zu erkennen, welche Aufgaben Priorität haben und welche nicht, und zu lernen, wie man mit welchen Patienten sprechen sollte, sind sehr wertvolle Erfahrungen, da man ja später als Jungassistent*in meistens erstmal auf Station sitzt. Man lernt vor allem auch ein souveränes Auftreten. Bei allem stehen immer ein oder zwei Stationsärzt*innen mit Rat und Tat unterstützend zur Seite und sind auch bei der hundertsten Frage nicht genervt. Sie kommen auch zu Gesprächen mit, wenn man noch unsicher ist oder eine unangenehme Nachricht überbringen muss, sodass man sich nie alleine gelassen fühlt. Sehr cool ist auch die Möglichkeit zu den Untersuchungen der Patient*innen in die Endoskopie, Angiographie oder den OP mitzugehen und sich die Eingriffe, die man noch nicht kennt, anzuschauen. Ich kann jedem wirklich nur wärmstens empfehlen sich für die A-STAR zu bewerben!