Station, ITS, Neonatologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Insgesamt war Esslingen eine gute Klinik. Ich bin aber nicht von dort gewesen und hatte das Gefühl, dass die Schwaben ihr Schwabenländle alle so sehr lieben, dass man von dort kommt und dort bleibt. Ich war da schon eine Ausnahme, dass ich da von woanders gekommen bin. Trotzdem waren alle super lieb zu mir, aber es gab dadurch kein so mega krasses PJ Zusammenleben (auch im Wohnheim), wie es an manch anderen Orten läuft, wo mehr PJler als "Ferntertial" hinkommen.
Los gehts um 8 Uhr zur Frühbesprechung, wo vor allem viele Röntgenbilder der Kinderchirurgen gezeigt werden.
Mein Start war etwas holprig, weil niemand so richtig was mit mir anfangen konnte und ich bin einfach erstmal mit den Stationsärzten mitgelaufen. Da kommt man schon mal zu Untersuchungen, Briefe werden geschrieben und EKGs werden alle händisch ausgewertet. Ich habe mir deshalb dann schnell organisiert, nicht nur auf Station "zu versauern". Deswegen war ich dann für 1 Woche in der Kinderradiologie, für 4 Wochen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) und 3 Wochen lang auf der Neonatologie/Intensivstation. Im Stationsalltag bin ich dann viel mit in die Notaufnahme runter gegangen.
Station:
Mit den richtigen Ärzten macht die Arbeit dort auch Spaß. Ich habe mir dann meine eigenen Patienten eingefordert, diese dann betreut, Visite gemacht, in der Teambesprechung vorgestellt und natürlich auch Brief geschrieben. Das war super! Ansonsten geht mit in die Notaufnahme, dort könnt ihr auch eigene Patienten sehen und dann mit den Kinderärzten besprechen, was euer Therapievorschlag ist. Das darf man dann auch alles selbst anmelden. Dort kann man auch mal einen Dienst mitmachen, entweder Spät- oder Nachtdienst (dann am besten mit Wohnheimzimmer, dort funktioniert auch das Telefon).
Blutentnahmen macht man fast gar nicht, weil das bereits durch den Nachtdienst erledigt wird, man kann es sich aber in der Notaufnahme einfordern, wenn man das bei Kindern gern üben möchte. Die Pflege ist da super lieb und unterstützt.
KJP:
Auf der Station hatte ich eine mega gute Zeit, ich war bei den 13-17 Jährigen. Bei manchen Patienten durfte ich mit in die Therapien gehen, ansonsten habe ich auch Ausflüge mitgemacht und natürlich auch "Beschäftigungstherapien" wie Spielen, Kochen und Backen mit den Kindern erlebt. Wenn man noch nie Kontakt dazu hatte, ist es auf jeden Fall ein guter Einblick in die Arbeit der Ärzte und Therapeuten, auch wenn man das für sich selbst nicht als Ziel hat.
In der STÄB (Stationsäquivalente Behandlung) war mein Einsatz nicht erwünscht, was mir leider eher unschön mitgeteilt wurde. Deshalb bin ich dann wieder auf die Station zurückgekehrt. Das lohnt sich also eher nicht.
In der Ambulanz war ich auch sehr gern. Dort ist die Arbeit wieder "medizinischer" als auf Station. Es geht auch viel um die Medikamente, die Kinder kommen für Testungen (IQ, Konzentration,...) und Diagnostik, da kann man überall dabei sein. Wäre ich länger dort gewesen, hätten sie mir auch gern eigene Gespräche ermöglicht.
Neo/ITS:
Auch hier wieder eine sehr schöne Zeit. Mehr selbst machen darf man auf der ITS Seite, die Kinder sind schon ein bisschen "stabiler", man kann Lernen bei Säuglingen Blut abzunehmen und macht viele Untersuchungen. Außerdem geht es täglich zu den U2s auf die Gyn rüber, was einem sehr viel Praxis gibt. Auf der Neo-Seite ist viel Medizin am PC, man rechnet viele Dosierungen von Medikamenten, Nahrung, Atmung und co. aus. Am Patienten ist dort mehr die Pflege. Allerdings sind dort natürlich immer mal auch sehr spannende Frühchen, wo man trotzdem viel sehen und lernen kann.
Kinderradiologie/ Ambulanzsprechstunden:
Dort kann man immer gut "hinflüchten", wenn auf Station mal wieder eher Schreibarbeit wäre. In der Radio kann man viel Ultraschall üben, meistens habe ich "vorgeschallt" und der Radiologe hat nochmal drüber geschaut, dadurch hatte ich immer viel Zeit zum üben und noch die geduldigen Kinder. ;-) In der Ambulanz war ich nicht so viel, aber zum Beispiel der Chef freut sich Immer über PJler und erzählt und erklärt gern und viel.
Insgesamt:
Mittagessen gibts für PJler umsonst, zumindest die "billigen" Menüs oder die Hauptspeise ohne Fleisch. Dazu immer ein billiger Nachtisch und ein billiger Salat. Es ist wirklich keine gute Kantine, aber es ist immerhin kostenlos. Im Zweifelsfall nehmt immer die Spätzle mit irgendeiner der Soßen, das geht ganz gut. ;-) Dort trifft man auch eigentlich immer auf die anderen PJler, weil man dann von dort aus gemeinsam zum Seminar gehen kann.
Die Seminare sind durchwachsen, der Kardiologe und die Pädiatrie haben mir aber immer was gebracht!
Seminare sind jeden Tag um 14 Uhr (montags manchmal 13 Uhr, Freitags keins, aber das kann man ja behaupten...). Deswegen bin ich meistens nach dem Mittagessen nicht mehr zurück auf Station gegangen. Wenn man halt schon 12.30 Uhr zum Mittag war, hatte man viel Zeit zum Essen.. ;-)
Das Wohnheim war echt schrecklich. In Haus 16 etwas besser als in Haus 18, aber es bleibt echt ekelhaft. Es wird zwar täglich gereinigt (mehr schlecht als recht), aber meine Mitnutzer auf der Etage haben einfach trotzdem geschafft viel Dreck zu machen. Zu den Gemeinschaftsklos und -duschen brauch ich nicht viel zu sagen... Im Kühlschrank und im Küchenschrank hat man ein Fach zum abschließen.
Sicher kein schlechtes Tertial, aber ich hatte wirklich bessere. Die Ärzte, die jetzt noch da sind, sind größtenteils wirklich lieb, aber es braucht viel Eigeninitiative. Dafür, dass es ein Wahltertial ist, ist das sehr schade!
Bewerbung
über das Portal der Uni Tübingen, das schließt etwas zeitiger als das "normale" PJ-Portal.
Für das Wohnheimzimmer habe ich direkt nach meiner Zusage angefragt. Meiner Meinung nach absolut überteuert mit 157€ für die Verhältnisse.