PJ-Tertial Urologie in Kantonsspital Aarau (9/2019 bis 12/2019)

Station(en)
Sprechstunde, Ambulatorium, Operationssaal, urologische Bettenstation
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Die Klinik für Urologie in Aarau ist wirklich wunderbar und man kann sehr viel (vor allem praktisch) lernen. Es ist eine der größten urologischen Kliniken der Schweiz mit einem onkologischen Schwerpunkt. Es wird nahezu das komplette urologische Spektrum abgedeckt, Schwerpunkt bilden Malignome (Prostata, Niere, Blase) und gutartige Erkrankungen der Prostata sowie die Neuro-Urologie.

Hard facts:
Gehalt: CHF 1500
Wohnheimkosten: ca. CHF 500
Mittagessen: täglich möglich, CHF 8-12
Arbeitszeit: ca. 7 Uhr bis 17:30 Uhr
Aarau: kleine, aber feine Stadt mit guten Bars (insbesondere Penny McFarthing Pub und KIFF als geniale Konzertlocation). Logistisch super gelegen: Basel, Zürich, Luzern und Bern in <1h erreichbar. Es ist allerdings nicht die schöne bergige Alpenschweiz und es gibt keinen See.
Team: Wunderbar! Man wird im Team ernst genommen und kann mit den Leuten auch einigen Spaß haben. Der Chef ist sehr kompetent und sehr freundlich und setzt sich immer für seine Leute ein. Auch mit den leitenden Ärzten und Oberärzten hat man sehr guten Kontakt. Mit den Assistenten kann man auch regelmässig ausserhalb der Arbeit etwas unternehmen und ist ein gern gesehener Gast im Team :) Freitags findet meistens nach der Arbeit ein kleines Aperó mit Bier und Chips statt, was wunderbar ist, um sich kennen zu lernen.
Unterricht: 1x/Woche ist freitags Unterricht von PJlern für PJler aller chirurgischen Disziplinen. Montags ist urologisches Tumorboard und urologische Röntgenbesprechung. Es gibt auch noch aus anderen Kliniken Fortbildungen, zu denen man gehen kann, wenn man Zeit hat.

Tätigkeiten:
Alltag: Der Tag beginnt ca. 7 Uhr mit der Morgenbesprechung, in der die Operationen des Folgetags besprochen werden, sowie Probleme aus dem Dienst bzw. Neuaufnahmen. Über den Tag muss man als PJler die Operationen von übermorgen für den kommenden Morgenrapport vorbereiten und sich in die Patienten einlesen und ggf. Befunde der Hausärzte einfordern. Am Nachmittag gegen 17 Uhr ist die Nachmittagsbesprechung, in der die Eingriffe des Tages rapportiert werden, die Personaleinteilung des Folgetags vorgenommen wird und Probleme auf Station/Dienst/Neuaufnahmen besprochen werden. Montags ist urologisches Tumorboard und urologische Röntgenbesprechung.
Sprechstunde/Ambulatorium: Hier verbringt man mit den größten Teil seiner Zeit und kann sehr viel lernen und auch eigene Patienten betreuen. Man lernt hier: transurethrale Katheter legen/wechseln, suprapubische Katheter wechseln, Nephrostomien wechseln, Uroflowmetrie auswerten, urologische Anamnese, Ultraschall von Niere/Blase/Prostata/Hoden/Nebenhoden, DRU, transrektaler Ultraschall der Prostata, Aufklärung über kleinere Eingriffe, Therapie der BPS und des Prostatakarzinoms.
Station: Unterstützung des Assistenten auf Station bei der kompletten Stationsarbeit inkl. Visite, Briefe schreiben, Untersuchungen (insbesondere Sonografie (Restharn, Lymphozele)). Einmal pro Woche ist Chefvisite und es wird erwartet, dass man dabei Patienten vorstellt.
Notfall/Dienst: Man kann auch immer mit dem Diensthabenden Arzt mitlaufen und erledigt Konsile und die Patienten auf der Notaufnahme. Dazu wird man von der Notaufnahme dazu gerufen. Es wird erwartet, dass man mind. 1x im PJ ein Wochenende mitarbeitet (bekommt dafür aber Kompensationstage). Hierbei lernt man auch die Interpretation von Urinbefunden und CT-Befunden.
OP: Die allermeisten Operationen werden mit dem DaVinci-Roboter (Prostatektomie, Nephrektomie, Zystektomie) oder endourologisch (URS, TUR-P, TUR-B, HoLEP) durchgeführt und eignen sich daher am ehesten zum Zuschauen. Wenn die Möglichkeit besteht, darf man aber sicherlich mal einen DJ-Katheter legen. Bei den kleineren Operationen (Vasektomie, Zirkumzision, Hydrozelenresektion) ist man regelmässig (auch bei sehr netten Belegärzten) zur Assistenz eingeteilt.

Zusammenfassung:
Ich kann das urologische Tertial in Aarau wirklich uneingeschränkt empfehlen. Man lernt vor allem durch die Sprechstunde die urologischen Basics in Anamnese, Untersuchung und Interpretation. Darüber hinaus bekommt man einen intensiven Einblick in die urologische Onkologie. Einzig die Andrologie und operative Ausbildung kommt etwas kurz. Man wird super in das Team eingebunden und wenn man sich engagiert, kann man schnell auch vieles selbst machen und entwickelt sich gut weiter. Mir hat auch Aarau als Stadt sehr gut gefallen, man sollte aber keine Postkartenschweiz erwarten. Allerdings ist man auch in ca. 1h in den Bergen und in ca. 35 Minuten in Deutschland.
Bewerbung
Circa 1,5 Jahre im Voraus. Ist aber sicherlich auch kurzfristiger möglich.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
1500 CHF
Gebühren in EUR
50 CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
4
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33