Dank Covid-19 fand ich mich in der ersten Hälfte meines ersten Tertials überraschenderweise im RoMed Klinikum Rosenheim in der Allgemeinchirurgie wieder. Wie sich herausstellte, hatte ich damit einen Zufallstreffer gelandet. Zwar gab es zu Beginn wenige Operationen, da die elektiven OPs coronabedingt abgesagt/verschoben worden waren, die Anzahl der Blutentnahmen war jedoch erstaunlicherweise konstant geblieben – die Ärzte gaben sich jedoch größte Mühe, die zunächst etwas eingeschränkte praktische Einbindung mit Lehre zu kompensieren. Zu Beginn meines Tertials war die Besetzung der Station reduziert, da viele der (Assistenz)Ärzte zum Helfen in andere Abteilungen versetzt worden waren. Bis zum Schluss war jedoch ein Großteil wieder zurückgekommen und es zeigte sich ein engagiertes Team, in dem insbesondere die Assistenzärzte einem sehr viele Sachverhalte erklärten und die Studenten viel selbst machen ließen. Man konnte unter Aufsicht schallen, Drainagen ziehen, Sekundärnähte machen und bei VAC-Wechseln helfen. Die Operationen, für die man als Student regelmäßig eingeteilt wird, dauern lange, sind aber meist abwechslungsreich. Die Aufgaben im OP sind die typischen wie Hakenhalten, gelegentlich darf man auch einmal zunähen. Die Stimmung ist jedoch meist sehr gut. Je nach Operateur wird auch ausgiebig Lehre betrieben. Die Möglichkeit, Mittag zu essen hat man eigentlich immer (und das Essen schmeckt wirklich gut!). PJ-Fortbildungen finden regulär zweimal wöchentlich statt, wurden während meines Tertials jedoch leider ausgesetzt (Corona…). Rosenheim selbst ist eine wunderschöne Stadt, die Freizeitqualität ist sommers wie winters sehr hoch. Ich kann ein Chirurgietertial in diesem wahnsinnig netten Team nur jedem wärmstens ans Herz legen!