Vorab muss ich sagen, dass ich während des 1. Corona Lockdowns mein Chirurgie Tertial bei der Allgemeinchirurgie absolviert habe. Daher wird mein Eindruck von der Abteilung etwas anders sein als von Studenten davor/danach.
Da es keine elektiven OPs zu der Zeit gab, war das OP Programm natürlich reduziert und nur die Hälfte der Station war mit Patienten belegt. Daher hatte man als Student viel freie Zeit und war auch nie lange mit dem Blut abnehmen beschäftigt. Generell halfen die Assistenzärzte auch gerne beim Blut abnehmen, wenn man z.B. in den OP musste.
Das Team war sehr nett, die meisten der Assistenzärzte nahmen sich regelmäßig Zeit, OPs oder Krankheitsbilder mit einem durchzusprechen und auch im OP gab es immer einen ruhigen und netten Umgangston mit den Oberärzten. Im OP wurde einem generell viel erklärt und gelegentlich durfte man Nähen, Klammern oder Knoten. Auch ein Ablösen durch einen anderen Studenten bei langen OPs war nie ein Problem und es wurde darauf geachtet, dass man auch im OP keine Überstunden machen muss.
Die Assistenzärzte haben meistens darauf geachtet, dass man angerufen wird, wenn es etwas interessantes gibt, z.B. in der Notaufnahme. Dort durfte man unter Aufsicht auch eigene Patienten untersuchen.
Mittagessen gehen war auf jeden Fall täglich möglich, der wöchentliche Studientag konnte flexibel genommenen werden und wenn es nichts mehr zu tun gab, wurde man auch früher heimgeschickt (was natürlich während des Lockdown öfter mal vorkam).
Außerdem kann man in Bad Soden bis zu 400€ pro Monat dazuverdienen durch OP Dienste (unter der Woche 8-16 Uhr, Samstag/Sonntag 10-15 Uhr, 100€ pro Dienst).
Im Chirurgie Tertial wird man aufgeteilt in 8 Wochen Allgemeinchirurgie und 8 Wochen Unfallchirurgie.