PJ-Tertial Chirurgie in Friedrich-Ebert-Krankenhaus (5/2021 bis 9/2021)

Station(en)
ACH, GCH, UCH, ZNA
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das FEK ist ein großer Maximalversorger, wo man fast alles sehen kann (Ausnahme z. B. Herzchirurgie oder ECMO), dennoch ist es noch klein genug: Es dauert nicht lange, bis man viele Gesichter erkennt und auch von anderen wiedererkannt wird. Die Atmosphäre ist sehr gut.
Das gesamte organisatorische lief super: Erster Tag mit Einführung und Rundgang durchs Haus, sowie Begleitung auf die Station durch beauftrage ÄrztInnen. Es gibt einen festen Rotationsplan (1 M. UCH, 1 M. GCH und 2 Monate ACH). Jeder hat einen Spind, Transponder, persönliches Telefon und IT-Zugang. Man musste nicht hinterherlaufen.

Beim Mittagessen, das so gut wie immer möglich war, konnte man sich für 10€ bedienen und es wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt. An sich ist Kiel per Bahn gut angebunden, es bilden sich aber auch schnell Fahrgemeinschaften. Es gab auch PJlerInnen, die in einer Klinikwohnung geschlafen haben. Für einen ZNA-Dienst unter der Woche (16-20 Uhr) gibt es einen Tag frei. Für einen Tagdienst am Wochenende 2 freie Tage. Dies ist sehr zu empfelhen. Hier hat man eins zu eins Teaching, sieht diverse Notfälle, Schockräume, Not-OPs und lernt das Haus gut kennen. Da einige es etwas übertrieben haben, wurde am Ende etwas mehr drauf geschaut, dass man nicht mehr als 10 Dienste macht und sich diese auch abzeichnen lässt.

UCH: Hier fand zu unserer Zeit gerade ein Chefwechsel statt, sodass gerade einiges im Umbruch war. Der Tag beginnt um 7:30 mit Frühbesprechung. Das Team ist ingesamt jung und sehr nett und man kommt gut rein. Es gibt nur einen sehr speziellen Charakter. Die Stationsarbeit ist nicht endlos aufregend, man begleitet die Visite, hilft beim Verbandswechsel, nimmt Blut ab und legt Zugänge (das ist im ganzen Haus eindeutig feste PJ-Aufgabe, einzig auf der UCH gibt es MFAs, die zumindest theoretisch dafür mitzuständig sind...), schreibt Arztbriefe. Man kann als zweite oder erste Assitenz mit in den OP, dies war tatsächlich etwas schwieriger möglich als ich erwartet hatte. Das beste ist eigentlich, dass man täglich in die ZNA gehen kann. Hier kann man selbstständig untersuchen/aufnehmen, große Schockräume begleiten und Wunden aller Art selbstständig versorgen. Die sehr lehrbegeisterte OÄ ruft einen hierfür teilweise sogar extra an.
Der Unterricht fällt schon mal aus, war aber immer gut.

GCH: Hier haben einige PJlerInnen schlechte Erfahrungen gemacht und es haben sich ein paar Gruselgeschichten verbreitet. Tatsächlich ist es so, dass das Tempo hier etwas höher ist als in den anderen Abteilungen und der Ton härter. Beginn um 7:00, Feierabend gg. 15:30.
Letztlich sind aber alle (OA/OÄ/CA) wirklich bereit, einem auch etwas zu zeigen, wenn man sich engagiert, oft geht man auch gemeinsam frühstücken. Man wird im OP gern mal Anatomie gefragt und kriegt mal nen Spruch gedrückt, aber kann auch mal einen Spruch zurückgeben. Der Humor ist da. Hier nimmt man wirklich viel Blut ab, legt sehr viele Zugänge in sehr schlechte Gefäße und dopplert viel an fragwürdig gepflegten Füßen herum. Dafür lernt man viel: Wundversorgung, Duplexsonographie, Befundung von Angios. Im OP durften meine Kollegin und ich immer knoten und nähen, und später auch mal nen Hautschnitt machen, einen Port selbst exlantieren oder einen Zeh amputieren. Man sieht Carotis- und Leisten-TEA, Aortenaneurysmata und Bypässe. Wenn man sich hier mal eingewöhnt hat, lohnt es sich.

ACH: Die größte Abteilung, sodass man hier zwei Monate auf verschiedenen Stationen verbringt.Beginn 7:00. Die Thoraxchirurgie gehört dazu. Operativ sieht man hier wirklich das ganze Spektrum von der Appendektomie bis zum Whipple (außer Transplantation). Die Stimmung im Team ist soweit beurteilbar gut, auch wenn alle sehr viel arbeiten. Der Chef ist ein Vollblutchirurg, der wirklich für Lehre brennt und die PJlerInnen mit Namen kennt. Die OÄ sind für ACH-Verhältnisse alle recht ausgeglichen und nahbar. Auf den Stationen nimmt man relativ viel Blut ab und schreibt einige Briefe. Mit etwas Eigeninitiative kann man eigene Zimmer betreuen und auch selbst visitieren, songropahieren oder Pleura punktieren. Viele Patienten hier sind aber wirklich schwer krank und komplex. Viele AssistentInnen sind selbst recht jung, sodass sie im OP viel selber machen wollen und man oft eher Hakenhalter ist, dafür lassen sie einen öfter mal früher gehen :-)

Mir persönlich hat es sehr gut gefallen, was vielleicht auch am Interesse fürs Fach lag. Andere hatten eher eine durchwachsene Zeit. Ich würde jederzeit wieder mein Tertial am FEK verbringen.
Bewerbung
PJ Portal
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
EKGs
Punktionen
Eigene Patienten betreuen
Gipsanlage
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
420

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.87