PJ-Tertial Anästhesiologie in Klinikum Forchheim (5/2022 bis 9/2022)

Station(en)
OP-Trakt, Intensivstation
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Mein Tertial in der Anästhesie in Forchheim war durch die Bank - perfekt!

Organisatorisches:
Forchheim hat 3 OPs (Gyn, ACH, UCH), die Klinik ist sehr modern, lichtdurchflutet und ruhig, der OP und die Intensivstation ebenfalls sehr modern. Personal ist meist freundlich, manche eher fränkisch. Am ersten Tag wird man in der Frühbesprechung dem OP-Team vorgestellt und bekommt eine Hausführung - ich sogar vom Chef selbst. Das anästhesiologische Team ist klein und super cool, im OP arbeiten nur routinierte Fachärzte die sehr entspannt und nett sind! Man hatte echt ab der ersten Woche einen eigenen Namen und ein eigenes Telefon, das nur klingelt wenn es was interessantes zu sehen gibt.
Dienstbeginn ist um 07.30 Uhr (wenn der Zug aber erst um 07.32 am Bahnhof ankommt, einfach sagen - ist auch kein Stress). Das Dienstende war recht frei wählbar, manchmal wurde man um 14.30 heimgeschickt, wenn interessante Sachen zu sehen waren durfte man auch gern länger bleiben - freiwillig! Normalerweise bin ich so gegen 15.30 Uhr gegangen, die OPs laufen i.d.R. bis ca. 16 Uhr, danach ist finito - also man kommt echt auch immer pünktlich raus.
Man ist ca. 12 Wochen im OP eingesetzt und 3-4 Wochen auf der Intensivstation, zwischendurch sind Rotationen (z.B. Narkoseambulanz, Narkosen in der Endoskopie, PDKs im Kreissaal oder Mitfahrten im Notarztwagen) immer möglich und gern gesehen.
Dienstagmorgen ist PJ-Unterricht für alle PJler im Haus, am Freitag ist Anästhesie-Fortbildung in Erlangen (den Freitag ist man dann immer freigestellt um die FoBi in Erlangen zu besuchen - aktuell sind die online).

OP-Trakt:
Hier ist man die meiste Zeit im Tertial. Man kann sich die Säle in denen man mitmacht, frei aussuchen - je nach Interessengebiet und Lieblings-Anästhesist*in. Die Aufgaben variieren hier je nach Vorwissen/Vorkenntnis/Facharzt, man kann locker auch von 0 anfangen. Zuerst darf man protokollieren, Medis aufziehen/geben, Maskenbeatmen was das Zeug hält, Beatmungen einstellen und wenn man sich gut anstellt auch ziemlich flott Larynxmasken schieben und intubieren (Video/Konventionell) - später dann quasi alle Patienten in deinem Saal. Spinalanästhesien, ZVKs und Arterien durfte ich auch legen.
Später durfte ich dann auch eigene Narkose führen - also von Begrüßung bis Aufwachraum alles selbst machen (Patientengespräch, Nadel legen, Medis dosieren Narkoseeinleitung, Maskenbeatmung, Intubieren, TTO, Perioperative Medikamentengaben/Volumentherapie/Hämotherapie, Narkoseführung selbstständig am Gerät, Ausleiten, Extubieren und Übergabe). Der Facharzt sitzt dabei immer in Reichweite (z.B. in der Ecke oder im Vorraum) und ist sofort erreichbar falls man Hilfe braucht. Egal mit welchem Vorwissen man hier reingeht, am Ende hat man alles mindestens einmal (meist eher 10x) gemacht und intubieren kann man danach "im Schlaf"! :D
Ein besonderes Lob auch an den Chefarzt v. Hintzenstern, der sich wirklich Mühe gibt einem was beizubringen und auch hinterher ist, dass man bei den seltenen Wacheinleitungen oder ähnlich spannenden Prozeduren da ist und zuschaut/mitmacht! Der Kontakt zur Pflege ist sehr persönlich und freundlich!

Intensivstation:
Die Intensivstation hat 8 Betten und eine sehr gute ärztliche Besetzung, in den Schichten ist meist eine Fachärztin/Oberärztin mit 1-3 Assistenzärzten aus dem Haus (Innere, Chirurgie, vereinzelt Anästhesie) und man kümmert sich als Arzt um ca. 2 Patienten. Das macht mega Spaß, weil man auch echt zum Nachdenken kommt und die Therapie wirklich perfekt planen/durchführen kann! Vor allem der interdisziplinäre Aspekt war super! Meine Aufgaben hier waren: Visiten begleiten, Briefe schreiben, Protokollbögen schreiben, CT/MRT-Fahrten begleiten, Endoskopien beiwohnen/mitsedieren und quasi täglich ZVKs und Arterien legen. Das Team ist super nett und fachlich sehr kompetent - und das will auch jeder mit dir teilen! Man lernt in diesen 3-4 Wochen richtig viel über interdisziplinäre Intensivtherapie. Der Kontakt mit der Pflege ist super, die sind alle wirklich sehr freundlich (ja wirklich!).

Fazit:
Tolles Tertial, sehr persönlich und herzlich, hier würde ich mich sowohl als Patient auf den Tisch legen, als auch als Arzt anfangen. Ich kanns nur weiterempfehlen. Wenns noch Fragen gibt schreibt mir gerne (Kontaktformular s.u.).

P.S. Ah ja das Essen: Kostet was, aber meist nur so 2€, schmeckt auch echt ganz gut. Im ganzen Haus stehen Trinkwasser/Sprudel-Spender für Mitarbeiter.
Bewerbung
Bewerbung ganz normal übers PJ-Portal, der eine Platz ist sehr begehrt :-)
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
EKGs
Patienten untersuchen
Punktionen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07