OP, Diagnostik, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
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Kommentar
Am ersten Tag bekommt man einen Rotationsplan für die Zeit in der Chirurgie. Man ist jeweils vier Wochen auf jeder Station und in der ZNA, in der Unfallchirurgie für 2 Wochen. Der Tag beginnt um 7:15 Uhr mit einer Besprechung, anschließend geht man auf Visite. Für die Chefvisiten ist vorgesehen, dass jeder PJler ein eigenes Patientenzimmer hat, das er dann vorstellt. Anschließend ist man im OP. Die OPs werden im OP-Plan mit PJ gekennzeichnet, bei denen man dabei sein soll und man kann sie dann unter den PJlern aufteilen. Jeder hat außerdem ein Telefon, sodass man auch angerufen werden kann, wenn jemand gebraucht wird.
Wenn man nicht den ganzen Tag für OPs eingeteilt ist, kann man auf Station mithelfen, also Briefe schreiben, bei den Sonos mitgehen und Zugänge legen. Das Blut wird bis 16:00 Uhr von der Pflege abgenommen. Ich war eigentlich schon fast jeden Tag im OP, insbesondere die Schilddrüsenoperationen benötigten immer einen PJler und es gab min. drei davon am Tag.
Es ist so gedacht, dass man an sich drei Mahlzeiten/Tag kostenlos bekommt: morgens gibt es in der Mensa ein bisschen Frühstück mit Brötchen etc., mittags Mittagessen und man kann sich für abends einen Salat mitnehmen. Zum Mittagessen habe ich es meistens geschafft, weil wir uns mit den PJlern im OP versucht haben so aufzuteilen, dass jeder essen gehen kann.
um 14:30 Uhr ist jeden Tag Nachmittags- und Röntgenbesprechung und meistens durfte ich danach gehen außer es stand noch etwas an.
Es gibt außerdem die Möglichkeit, Dienste mitzumachen. Man muss im Tertial min. 3 mitmachen und bekommt 30 Euro unter der Woche, bzw. 50 Euro am Wochenende und einen Tag frei. Diese lohnen sich also sehr, da man einfach nach Schichtende im Krankenhaus bleibt, offiziell bis 22 Uhr, aber meistens durfte ich früher gehen, bzw. habe mein Telefon mit ins Wohnheim genommen und konnte dort angerufen werden.
Der Studientag ist jeden Mittwoch und nicht mit einem freien Tag zu verwechseln. Wenn man Auf der Viszeralchirurgie ist, wird erwartet, dass man trotzdem um 7:15 kommt und die Chefvisite mitmacht. Anschließend gibt es morgens und nachmittags Seminare.
Das Wohnheim ist sehr alt. Die Zimmer sind wirklich sehr in Ordnung, es gibt jedoch Gemeinschaftsbadezimmer, die sehr gewöhnungsbedürftig sind. So wird zB die Dusche erst nach 10 Minuten Wasser laufen lassen warm. Aber es kommt jeden Tag eine Reinigungskraft, die die Gemeinschaftsräume reinigt und 1x die Woche sich das Zimmer. Alles in allem ist es als kostenlose Wohnmöglichkeit also wirklich in Ordnung.
Insegesamt würde ich sagen, dass das PJ Tertial dort gut war. Alle haben sich sehr viel Mühe gegeben, das Team ist wirklich außergewöhnlich nett. Im OP ist man maximal 2. Assistenz, sodass man dort bis auf das Nähen nicht sehr viel lernt. Insbesondere die 3 Strumen/Tag haben sich irgendwann wirklich sehr gezogen, wenn man nur Haken hält. Ich würde das Tertial dort also nicht empfehlen, wenn man gerne im OP ist und dort viel lernen will.
Der PJ Unterricht wird sehr ernst genommen und ist eigentlich nie ausgefallen. Man wird auch im OP dafür ausgelöst, wenn man möchte. Ich konnte dort viel lernen und die Angebote insbesondere fürs Examen gut nutzen.
Für Leute, die nicht in den OP wollen würde ich das Chirurgietertial nur eingeschränkt empfehlen. Ich war eigentlich jeden Tag im OP, häufig waren es nur kleine Eingriffe, aber es gab auch viele große Eingriffe wie Bypässe oder Whipple OPs, wo ein PJler gebraucht wurde. Besonders die PJler, die alleine auf ihrer Station waren, waren sehr viel im OP und auch länger als die Arbeitszeit.