PJ-Tertial Anästhesiologie in Herz- und Diabeteszentrum (4/2022 bis 9/2022)

Station(en)
OP
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Das Tertial ist SEHR zu empfehlen. Es gibt nur 2 Nachteile, an die ich mich erinnern kann:
- Nur Herz-/Thoraxchirurgie. Ist zwar sehr umfangreich, auf sehr hohem Niveau und interessant, aber doch einseitig.
- Es wird in den mitgeschickten Unterlagen von einem Mentor geredet, den ich am Anfang gerne hätte, aber es gibt keinen.

Alles andere ist TOP. Die Ärzte nehmen sich unglaublich viel Zeit und Mühe fürs Erklären. Die PJler werden sehr ernst genommen und man bemüht sich, dass man etwas für das Leben mitnimmt. Man hört sogar die Sprüche "Wir sind ja ein Lehrkrankenhaus, deswegen können die Chirurgen 10 Minuten warten, damit du hier was lernst". Ja, die Lehre wird SO ERNST wahrgenommen.

Man wird in der Frühbesprechung eingeteilt und läuft dann hin wo einem gesagt wird. Eigene Wünsche kann man immer äußern. Und dann hängt es etwas davon ab, wie krank der Patient ist, wie der Anästhesist so drauf ist, inwieweit er dich kennt usw. Am Anfang ein bisschen holperig, aber ich habe allmählich alle Ärzte kennengelernt (80% sind Fach- und Oberärzte), sie haben mich kennengelernt und haben mir dann getraut, dass ich praktische Sachen selber mache. Die Einleitung ist immer gleich: eine Arterie, intubieren, ZVK, Schleuse. Und das alles kann man machen. Nicht bei jedem Patienten (einige sind RICHTIG krank), nicht jedes mal (manchmal passt es von der Zeit doch nicht), aber insgesamt sind alle praktische Tätigkeiten kein Problem. Am Ende hab ich etwa 80 Arterien gelegt, 60 ZVK/Schleusen und um 100 mal Intubiert. Kein Scherz: die Ärzte nehmen die Ausbildung richtig ernst wahr. Im OP konnte ich auch aushelfen. Ein Arzt ist immer dabei und schaut zu. Es wird aber so gut wie nichts gefordert. Ärzte machen ihren Job selbst und sind an Studenten nicht angewiesen, deswegen hat man keinen Druck, dass man etwas machen muss. Aber einem wird nicht versprochen, dass man ja jeden Tag Patienten ganz einleitet, es hängt ja von vielen Faktoren ab. Aber wenn die Bedingungen passen, dann wird gerne sehr viel beigebracht.

Krankheitsbilder sind sehr spannend. Es sind sehr viele "langweilige Dinge" wie Bypässe dabei, aber auch Herz-, Lungentransplantationen und sehr schwierige Operationen am Herzen. Man kann früher gehen, wenn nichts los ist. Man kann länger bleiben, wenn was interessantes da ist. Man kann nach Hause gehen und dann wieder kommen für z.B. Herztransplantation. Alles ist locker und lässt sich besprechen. Man darf ein halbes Tag frei nehmen fürs Lernen.

Das Essen ist SUPER. So lecker und so viel hab ich selten gegessen. Alles wird von der Klinik bezahlt. Die Unterkunft auch. Die Lage ist super, aber das Zimmmer ist... naja, an sich nicht schlecht, aber man hat richtige Schwierigkeiten mit dem Internet da. Ich musste das Bett näher an die Flur schieben, weil ich nur da Empfang hatte. Nicht dramatisch, aber etwas unangenehm.

Zusammenfassend: Super. Ich hab nie gesehen, dass die Ärzte ihre Rolle gegenüber den PJlern so ernst genommen haben wie da. Man kann unglaublich viel theoretische und vor allem auch praktische Sachen lernen, alles in einer entspannten Atmosphäre mit gutem Essen und schlechtem Internet. Was kann man sich da noch wünschen? Internet wäre ja nicht verkehrt, aber die Ärzte und das KH haben damit wenig zu tun.

10/10.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Repetitorien
Tätigkeiten
Mitoperieren
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1