Pro: Für alle mit Anästhesiologischer Vorerfahrung oder Interesse sehr gut geeignetes Tertial - ab Beginn kann man eigentlich eigene Patienten betreuen (eigene Narkosen machen). Keine Tätigkeit in der Sprechstunde mehr. Die Narkosen und die Führung sind in typisch Schweizer Manier sehr SOP-gesteuert, was allerdings den Einstieg leichter macht. Zu Beginn kann man auch wahnsinnig viel von der Pflege lernen, deren Niveau doch viel höher ist (Jung > Alt) als die gängige Anästhesie-Pflege zuhause… Wenn man sich einen Namen gemacht hat, bekommt man allerdings genug Freiheiten & darf diverse Tätigkeiten - abseits der typischen AN-KPJ-Tätigkeiten erledigen… ;-) Ein „eigener Saal“ unter Supervision durch Kaderärzte ist keine Seltenheit & macht wirklich Spaß - aber Achtung, je höher man aufsteigt, desto tiefer kann man fallen…
Unabhängig von den Tätigkeiten: die COVID-Regelungen in der Schweiz sind deutlich liberaler - das Downgrade zur „saisonalen Erkrankung“ ist hier eindeutig gelungen. Teilweise wurde im USZ sogar die Maskenpflicht aufgehoben - das war schon fast befremdlich… :-D
Bzgl Schulungen ist ganz klar Initiative & Einfordern gefragt. Aber wenn man das tut, bekommt man Teaching. Als stummes Mäuschen wird man hier sicherlich nicht sehr zufrieden sein… in den meisten OPs gibt es zudem Schulungen, wöchentlich oder täglich. Hier kann man sich auch einbringen, was sehr positiv aufgefasst wird.
Zürich an sich, noch kurz zum Schluss: eine immens geile, aber auch teure Stadt. Vielleicht ein bisschen sparen bevor man herkommt. In einer bis 2 Stunden ist man in den Glarner Alpen oder Appenzell, hier kann man wandern, Rennvelo fahren etc. - also auf jeden Fall Equipment mitnehmen!
Kontra: deutlich mehr Arbeitsstunden pro Woche als „zuhause“.
Die einzig leistbare Unterkunft war das Wohnheim, für 650€ aber schon sehr teuer… (aber super Truppe & gemeinsames kochen & trinken macht Spaß!)