Ein rundum tolles Tertial für alle Psychiatrie begeisterten. Die Station A1 kann ich wärmsten empfehlen, von ärztlicher Seite gab es eine Personalrotation (die Kolleginnen und der Oberarzt waren auch super in meinem Tertial) direkt nachdem ich gegangen bin, allerdings bleibt das wunderbare Team der Pflege. Sehr, sehr nettes und super bemühtes Team. Sehr pro-Patient:innen, vertreten sehr die Anliegen dieser und versuchen für die Klient:innen den meist leider auch nicht freiwilligen Aufenthalt so gut wie möglich zu gestalten. Alles auch sehr kompetente Ansprechpartner:innen für jegliche Fragen.
Die Station A1 ist eine akut, meist geschlossene Station mit diversen Krankheitsbildern (va. akute Manien und Psychosen). Eine vergleichbare Station würde ich auch jeder/m empfehlen, um sich einen Einblick zu verschaffen, es gibt viel auch für Unterassistent:innen zu tun und gibt einem sicherlich einen ganz guten ersten Überblick über Therapien in der Akutpsychiatrie. Inwieweit es möglich ist auf Therapiestationen mitzuarbeiten kann ich leider nicht beurteilen. Ein Splitten in zwei Monate auf je einer Station soll wohl auch möglich sein.
Organisiert werden einem zusätzlich Tage in der EKT und im Home Treatment, um diese Angebote ebenfalls mal kennen zu lernen.
Aus der Somatik bekannte Stationsarbeit wird eigentlich nicht durch die Ärztinnen/Unterassistent:innen erledigt, Blutabnahmen, Zugänge legen usw. Außerdem gibt es einen internistischen Dienst als Rücksprache für Therapieentscheidungen in diesem Bereich.
Die Wochenenden hat man immer frei, es sei denn man will einen Wochenenddienst wegen , um dann mal unter der Woche kompensieren zu dürfen. Urlaubstage hat man ca. zwei pro Monat, kann man sich auch ansammeln und werden NICHT als Fehltage gezählt.
Tagesablauf ca. (abhängig von den unterschiedlichen Stationen): es gibt jeden Tag einen (Nach-)Mittag Rapport mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (KPPP) um 16:30 Uhr, außer Mittwoch (13 Uhr wegen Fortbildungen).
Montag: Rapport vom Wochenende über aktuelle Ein- oder Austritte, Oberarzt Visite (ca den ganzen Tag)
Dienstag: interdisziplinärer Rapport mit den Kolleg:innen der Sozialen Arbeit, Ergo-, Bewegungstherapie usw., danach Stationstätigkeiten (immer noch in der Psychiatrie, also insgesamt wenig somatische Stationsarbeit, eher anfallende Gespräche, Anliegen der Patient:innen)
Mittwoch (kurzer Tag ;-): Arbeit auf der Station oder Briefe schreiben usw., ab Mittags Weiterbildungen bis ca. 17:30 Uhr, an welchen man sehr herzlichen eingeladen ist teilzunehmen, aber wenn man mal was auf einen Nachmittag planen will, ist Mittwoch der geeignete Tag.
Donnerstag: Journal-Club am Morgen, unterschiedliche Mitarbeitende stellen klinikinterne Vorträge vor (aktuelle Paper, Fallbeispiele usw.)
Freitag: Frühstück mit der ganzen Station, Stationsarbeit (vor allem Ausgangsregelungen fürs Wochenende besprechen).
Es ist eigentlich jeden Tag Zeit für eine lange Mittagspause (ca. 1h), man muss nie alleine essen oder Ähnliches. Meist geht man gemeinsam mit der Station, aber auch alle Anderen sind sehr kontaktfreudig, merken sich schnell den Namen. Es gibt super viele junge und freundliche Kolleg:innen.
Bzgl. Weiterbildungen gab es ebenfalls zusätzlich zum Fortbildung-Mittwoch diverse kostenfreie Angebote, wie ein Reanimationsrefreshment kurs (für Mitarbeitende alle zwei Jahre verpflichtend- finde ich sehr smart!) und Vorträge bzgl State-of -the-Art Therapien von externen Menschen (Einladungen kommen meist per Email). Ansonsten gibt es an der PUK Sportkurse für Mitarbeitende vergünstigt, die Möglichkeit das Fitnessstudio nach den Therapiezeiten nutzen zu dürfen und diverses mehr (einfach Kolleg:innen fragen).
Zweimal jährlich gibt es Freizeitaktivitäten mit dem gesamten ärztlichen/psycholog. Personal der KPPP. Ich durfte zB mit zum Skitag und es war völlig selbstverständlich, dass Unterassist;innen auch teilnehmen dürfen (anders als bei Freunden in anderen Kliniken in Zürich, welche allerdings alle irgendwelche Ski/Wandertage organisieren - sie lieben ihre Alpen dort). Wir sind nach Davos gefahren und es gab verschiedene Gruppen (Abfahrtsski, Langlauf, Schneeschuhwandern, für alle was dabei) und anschließend ist man zusammen Essen gegangen (und es war kostenfrei).
Zürich als Stadt ist natürlich ein Traum, auch wenn man unter der Woche begrenzt viel Zeit hat. Der Arbeitsweg am traumhaften See entlang mit Alpenpanorama. Tolle Kust- und Kulturangebote (da unbedingt wg. vergünstigten Tagen und Studi-Tarifen informieren - dann ist es auch möglich diese regelmässig bei Studi-Budget zu besuchen), supercoole Restaurants/Bars/Cafes/Kneipen/Clubs (leider schon alles sehr teuer) . In einer Stunde ist man in diversen Skigebieten (auch mit der Bahn - dann gibts sogar vergünstigte Skipässe) und es gibt einfach wundervolle Natur dort.
Bewerbung
Ich hatte mich ca. ein Jahr im Voraus über das Bewerbungsportal der PUK beworben. Ich denke, es ist in der Psychiatrie möglicher Weise auch noch spontaner möglich, als bei den schwer umworbenen Stellen in anderen Fachbereichen. Sehr zuverlässige Kontaktpersonen bzgl. Rückmeldungen.