Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mein Innere-Tertial in der Kerckhoff-Klinik verbracht und würde das jederzeit wieder so tun! Was man wissen muss: die Klinik bietet die maximale kardiologische Versorgung, eine Notaufnahme nur in Form einer CPU, eine Rheumatologische Station und eine Pneumologische/Thoraxchirurgische Station. Die sehr sehr nette Dame, die das PJ koordiniert gibt einem die Möglichkeit, Wünsche zur Rotation zu äußern und kommt diesen auch nach, wenn das irgendwie möglich ist. Ich kann ein PJ hier nur empfehlen, das Haus ist überschaubar und das Team kennt einen sehr schnell mit Namen. Man darf überall mal reinschnuppern und wenn man etwas Interesse zeigt darf man alles möglich machen und es wird einem super viel erklärt!
Kardiologische Privatstation:
Hier habe ich das Tertial begonnen. Die Station hatte zu den Zeitpunkt keine Assistenzärzt*Innen sondern zwei Oberärzt*Innen, die sich sehr um mich bemüht haben. Ich hatte also mein eigenes Büro, habe zwei Patient*Innen schwerpunktmäßig mit betreut, also visitiert und den Brief geschrieben und überlegt was als nächstes ansteht und alle Aufnahmen gemacht, die ich erwischt habe. Das hat mir jetzt nicht alles immer Spaß gemacht, aber ich habe sehr schnell viel dazugelernt und die beiden Oberärzt*Innen sind auch immer auf mich zugekommen und haben die Aufnahmen mit mir nachbesprochen, sodass ich auch ein Feedback bekommen habe und dazugelernt habe. Bspw. habe ich mal einen ganzen Vormittag einem Brief hinterhertelefoniert und als "Belohnung" durfte ich dann eine Pleura punktieren,
Was nicht so schön war auf der Station, war der Kontakt zur Pflege. Eigentlich übernehmen die Kolleg*Innen die Blutentnahmen, aber als ich dann als PJler da war, war das komplett meine Aufgabe und ich wurde in dem Zusammenhang auch immer mal recht unfreundlich behandelt, egal wie viel anderen Kram ich noch machen musste. Also ein paar BEs sind ja kein Stress, aber der Ton könnte netter sein, wie mans halt kennt als Student.
Kardiologische Intensivstation/CPU:
Auf dieser Station habe ich mich sehr wohl gefühlt und sehr viel gelernt. Es gibt dort ein ganz tolles Team mit einer guten Kommunikation zwischen den Berufsgruppen und einer ganz tollen Oberärztin!! Hier ist immer etwas los gewesen und mir wurde auch viel Interesse entgegen gebracht, ich durfte viel schallen und mich mit dem Echo ausprobieren, auch mal alleine Patienten auf die CPU oder aus dem OP übernehmen, Pleurapunktieren und wenn ZVKs o.ä. gelegt wurden, wurde auch immer mit an mich gedacht. Wenn nicht so viel zu tun war, hat die Oberärztin persönlich in den Funktionsbereichen angerufen und mich dort vorbeigeschickt, z.B. ins HKL, in den Hybrid oder zum Echo. Ich bin jeden Morgen gerne gekommen, auch wenn das hieß um sechs in den Zug zu steigen (Tipp: Pünktlichkeit ist hier sehr wichtig, also es ist nicht schlimm wenn der Zug mal Verspätung hatte oder so, man sollte nur eben meistens pünktlich sein) und würde die Station auch z.B. für eine Famu absolut empfehlen. Von hier wurde ich auch ab und zu mal von dem konsiliarischen Gastroenterologen mitgenommen und durfte mal nen Clip setzen und so, sodass GE nicht komplett an mir vorüber gegangen ist. Ich bin ein paar Mal recht lange geblieben, aber eigentlich wird man immer pünktlich nach Hause geschickt und manchmal auch ordentlich früh.
Pneumologische/Thoraxchirurgische Station:
Diese Station besteht aus vielen Betten, meist sind nur ca. 10 hiervon von den Pneumologen belegt. Das Team ist nett und klein, man geht auf Visite, schreibt Briefe, nimmt Patienten auf und wird immer mit in die Bronchoskopie genommen. Frühbesprechung ist um 07:30 Uhr mit den Thoraxchirurg*Innen zusammen und Spätbesprechung ist um 15:30 Uhr, vorher kann man auch ohne genaue Absprache nicht nach Hause gehen.
Recht früh hat mich mal jemand von den chirurgischen Assistent*Innen mit in den OP genommen. Ich liebe OP und die PEAs die dort oft auf dem Programm stehen und die anderen thoraxchirurgischen OPs, fand ich ganz toll. In meinen letzten paar Wochen bin also fast täglich mit den OP gegangen und hab nur ab und zu mal auf Station Präsenz gezeigt. Das war für alle Beteiligten auch so in Ordnung. Im OP war es total klasse, ich durfte viel assistieren und machen, hab hier ein paar richtige PJ-Highlights erlebt, das Team war sehr sehr nett! Auch die interventionelle Tätigkeit dort war sehr interessant und ich durfte fast immer mit an den Kathetertisch und mitmachen. Also auch hier also eine ganz klare Empfehlung für alle chirurgisch Interessierten im Innere Tertial.
Insgesamt kann ich die Klinik sehr empfehlen! Ich hatte viel Spaß in der Kardio und auf Intensiv und in der Thoraxchirurgie und hab mich dort sehr gut aufgehoben und wertgeschätzt gefühlt!!