PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Fuerth (12/2022 bis 3/2023)
Station(en)
31, 39
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Tertial wird standardmäßig aufgeteilt auf Unfallchirurgie und Allgemein/Viszeralchirurgie.
Grundsätzlich ist man hier verantwortlich, sich selbstständig in den OP Plan als HakenhalterIn einzutragen, und für Blutentnahmen und Zugänge. Wenn man meint man hätte es nach 2-3h dann geschafft, kann man grad weitermachen weil noch völlig unvorhergesehen noch ganz dringend nachgemeldet werden muss und dafür sind PJler nun mal da oder?
Hat man sein Soll erfüllt kann man sich überlegen wie man den Rest des Tages verbringt, man wird aber auch nicht vermisst. An sich kann man hier schon was lernen , man braucht nur überdurchschnittlich viel Eigeninitiative und ein dickes Fell.
Allgemein-/Visceral-/Thorax-/Gefäßchirurgie
Das waren die deprimierendsten 2 Monate meines PJs.. Die Stimmung im Ärzteteam war angespannt und einfach unangenehm. Hatte das Gefühl ich werde zwar toleriert aber bin sonst nur im Weg und am besten still. außer Blut und Haken wird auch nichts von mir erwartet. Auf Visite kann man wegen der BEs nur teilweise mit, aber selbst wenn dann wird kaum was erklärt. Fragen werden kurz angebunden beantwortet, was mir die Lust genommen hat überhaupt welche zu stellen.
Es gibt aber auch einige unbedingt erwähnenswerte Lichtblicke an Assistenten, die wirklich motiviert sind auch denen was beizubringen, die sich nicht als zukünftige Chirurgen hervortun. Aber selbst die sind abgehetzt und haben kaum Zeit ihre eigenen Patienten zu versorgen.
Einige Male bin ich mit in die Sprechstunden der OÄ gegangen, das war auch recht interessant, man hat die Möglichkeit in die Notaufnahme mitzulaufen wenn man dem diensthabenden Arzt seine Nummer gibt. Die Chefärztin legt auch Wert darauf dass man auf ihrer Station etwas lernt.
Organisierte Lehre gibt es nicht wirklich. Man kann sich eigenständig das Ultraschallgerät schnappen und an seinen Mit- PJlern üben. Es wurde aber mit der UCH zusammen ein guter Nahtkurs veranstaltet.
Unfallchirurgie
Ich hatte innerlich schon mit der Chirurgie abgeschlossen und mich mit meinem Schicksal als stummer Hakenständer abgefunden, daher war ich total verdutzt als in meiner ersten unfallchirurgischen OP der OA mir freiwillig und en Detail, die ganze OP über, erklärt hat. Und siehe da, plötzlich hat es doch tatsächlich auch Spaß gemacht im OP zu stehen. Man traut sich, Fragen zu stellen ohne sich als Störfaktor zu fühlen. Die Atmosphäre ist lockerer, der PJ Beauftragte organisiert fast wöchentlich Untersuchungskurse. Auch hier kann man in die Notaufnahme rotieren.
Auch hier gilt, solang alles an Blut abgenommen wird und im OP jemand Haken hält vermisst einen niemand, man kann sich dann an einen der Assistenten hängen und bei der Stationsarbeit helfen. Oder halt auch nicht und man nutzt die Zeit fürs Selbststudium.