Meine Erfahrung hier im UKH war leider die schlechteste die ich in meinem gesamten PJ machen musste. Es gibt kein strukturiertes Ausbildungskonzept für PJler*innen. Es ist nicht erwünscht als Student*in mitzuhelfen. In meiner Zeit hier durfte ich kein einziges Mal selbstständig eine Wunde versorgen, geschweige denn Patient*innen untersuchen. Dagegen musste ich täglich mehrere Stunden im OP stehen und Haken halten. Scheinbar wird hier im Haus nicht verstanden was das Konzept des PJs ist. Man steht hier im Haus in der Hierarchie sogar unter den Famulant*innen, da diese zumindest in der Ambulanz dabeisitzen dürfen, wohingegen von den PJler*innen jederzeit erwartet wird Haken bei Hüften zu halten. Generell kann man sagen, dass man als PJler*in hier nur als Ballast wahrgenommen wird und es wird große Dankbarkeit erwartet dafür, dass man als billige*r OP-Gehilf*in arbeitet.
Ein Arzt dieses Hauses hat regelmäßig Wutausbrüche und ist bei Student*innen und Ärzt*innen gefürchtet. Die Studierenden müssen regelmäßig Schimpftiraden über sich ergehen lassen. Das hat dementsprechend zu Folgen, dass auch der Rest der Belegschaft den Studierenden nicht wohlgestimmt ist. Man muss sich als Student*in Faulheit und Desinteresse vorwerfen lassen, wenn man nicht bei jedem Eingriff des Arztes im OP antritt.
Anzumerken ist, dass der Großteil der ärztlichen Kollegschaft, wenn auch ohne großes Interesse an Lehre, freundlich ist und unter anderer Führung wäre es sicherlich möglich hier ein angenehmes Tertial im schönen Salzburg zu verbringen. Jede*r der ernsthaftes Interesse an Orthopädie und Traumtologie hat würde ich jedoch dringend abraten dieses Haus für das PJ zu wählen.
Ich jedenfalls schreibe meine Zeit hier im Haus als Lehrstück dazu ab wie ich selbst nie werden will und konnte meine Resilienz trainieren.