Der Tag bestand nur aus Blut abnehmen und OP-Assistenz. Die Arbeit wurde überhaupt nicht wertgeschätzt, sondern als selbstverständlich angesehen. Nicht ärztliche Aufgaben wir Botengänge wurden regelmäßig verlangt. Nur bei sehr wenigen Operateur*innen wurde im OP etwas erklärt. Auch auf interessierte Fragen hin, waren die Antworten oft einsilbig oder wurden mit doofen , auch sexistischen Witzen abgetan.
Ich habe kaum das Gefühl etwas an ärztlichen Tätigkeiten dazu gelernt zu haben, obwohl ich mich sehr bemüht habe. Gerade am Anfang war ich sehr motiviert, nicht nur Blut abzunehmen, sondern habe versucht mir Lehre einzufordern, wollte gerne eigene Patient*innen übernehmen, Briefe schreiben lernen. Dadurch, dass wir dann ständig im OP helfen mussten, war die Umsetzung realistischerweise nicht möglich. Die Zeit die wir dann noch hatten, sollten wir Blut abnehmen und Zugänge legen. Wenn wir dies zeitlich mal nicht geschafft haben, wurden wir telefonisch noch angemeckert.
In 2 Monaten haben lächerliche 3 Seminare stattgefunden, wovon nur eins als teaching bezeichnet werden konnte. Bei den anderen beiden sollten wir selber einen Vortrag vorbereiten, bzw wurden uns verschiedene Endoprothesen auf den Tisch gelegt, welche wir in die Hand nehmen konnten. Insgesamt waren alle 3 Seminare thematisch nur über die Endoprothetik bzw von Ärzten aus dem Indoprothesen-Team gehalten. Unfallchirurgisch und traumatisch gab es gar keine Lehre. Für eine Uniklinik als Lehrkrankenhaus finde ich das wirklich traurig. Gerade, weil ich zu Beginn wirklich motiviert war viel zu lernen.
Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt als Teil des Teams gesehen und kaum Ärzt*innen merkten sich auch nach mehrmaligem Vorstellen unsere Namen. Insgesamt würde ich das PJ in der Orthopädie/Unfallchirurgie nicht weiterempfehlen.
