Das Kantonspital Frauenfeld ist ein Akutspital mit rund 300 Betten und zählt zu den Lehrkrankenhäusern der Medizinische Fakultät der Universität Zürich. Die Chirurgie umfasste Operationen aus dem Bereich der Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Traumatologie und Orthopädie. Die Unterassistent*innen (Bezeichnung der Studierenden im PJ in der Schweiz) wurden täglich bei den Operationen, bei der Stationsarbeit und in der Notaufnahme eingebunden. Im Team herrschte ein kollegiales und angenehmes Arbeitsklima. Am Anfang wurde ich in den unterschiedlichen Bereichen eingeführt und meine MitPJler haben mir sehr geholfen. Die Arbeit der Unterassistent*innen wurde gewertschätzt und Fragen im OP gern beantwortet.
Ein Arbeitstag in der Frühschicht begann für die Unterassistent*innen um 7.30 Uhr mit der Frühbesprechung und endete gegen 17 Uhr. Die Spätschicht auf der Notaufnahme begann um 14.30 Uhr und endete um 22.30 Uhr. Die Unterassistent*innen wurden im Dienstplan mit einer Person in der Notaufnahme und min. zwei für Station und OP-Abruf eingeteilt. In der festgelegten 48h-Arbeitswoche mussten wir Wochenenddienste übernehmen und jeden Tag musste ein/e Unterassistent/in das Picketttelefon übernehmen, wo man die ganze Nacht über zu Operationen als 1. Assistenz gerufen werden konnte. Jeden Montag erfolgte ein Vortrag eines/r Assistenzärztin über ein chirurgisches Thema. Am Dienstag hat ein/e Unterassistent/in ein aktuelles Paper zu dem Thema von Montag vorgestellt und donnerstags und mittwochs erfolgten Seminare in der Notaufnahme über unterschiedliche Themen, die wir uns auch selbst wünschen konnten.
Die Abteilung für Chirurgie weist unter anderem einen Schwerpunkt für bariatrische Operationen auf, sodass ich an Operationen wie einem Magenbypass und einer Magenteilrektion teilnehmen durfte. Weitere Operationen, an denen ich assistieren durfte, waren: Venenstripping und Phlebektomie, Venenbypass, Resektion eines Kolonkarzinoms mit Anlage eines Kolostomas, laparoskopische Hemikolektomie, Debridement einer Amputation, Zuggurtung einer Patellafraktur, Hämorrhoidektomie, Hemithyreoidektomie und auch vollständige Resektion der Schildrüse im Rahmen eines Strumas, transabdominelle präperitoneale Netzimplantation bei Leistenhernie, Implantateinlage bei Femurkopffraktur.
Ich kann euch ein Chirurgietertial in Frauenfeld wirklich empfehlen! Es ist arbeitsintensiv, aber man nimmt auch super viel mit! Vor allem die Rotation in der Notaufnahme und das Lernen der Wundversorgung hat mir richtig gut gefallen! Das Leben im Wohnheim hatte "Klassenfahrt" - Charakter und es war richtig schön abends noch zusammenzusitzen oder an den Wochenenden Ausflüge in der Schweiz zu machen. Holt euch die Schnupperhalbtax (online gibts bestimmt mal wieder einen Gutschein dafür) und freut euch auf ein tolles Tertial!
Bewerbung
1 Jahr im Voraus, ich hatte Glück und würde empfehlen es eher noch früher zu machen