Ich war allgemein sehr zufrieden mit meinem Tertial in der Inneren in Starnberg! Es ist eine große Abteilung, insgesamt eher kardiologisch orientiert, mit einem sehr netten Team und einer guten Stimmung. Es gibt keine Bezahlung, dafür aber 15 Studientage, die man entweder jede Woche oder kumuliert als Urlaub oder am Ende nehmen kann. Das Essen ist wirklich gut und kostenlos, die öffentliche Anbindung ist okay (vom Bahnhof muss man nochmal den Bus nehmen), Parkplatz ist kostenlos und wird gestellt (auch wenn das auf der Website anders geschrieben wird).
Tipp: zu Beginn muss eine Immunisierungsbescheinigung abgegeben werden, es gibt hier zwei Versionen - eine, wo man auf eigene Kosten aktuelle Tests gegen HIV, Hep B und C etc. machen muss, und eine, wo der Hausarzt paar normale Standartimpfungen unterschreiben muss - bei der Sekretärin der Inneren bekommt man die bessere Ausführung :)
Es gibt drei internistische Stationen, einige Außenlieger, die elektive Aufnahme und die Notaufnahme. Ich war auf Station B1 (Kardio/Gastro/Nephro) und auf der B2 (fast ausschließlich Kardio). Die Rotationen konnte man sich selbst einteilen. Auf beiden Stationen ist der Tagesablauf ähnlich: Morgens sollte man ab 8 Uhr da sein, die meisten waren etwas früher da (ca. 7.45 Uhr), für die Blutentnahmen. Um 8.15 Uhr ist die Morgenbesprechung, danach am Vormittag die Visite und sonstige Aufgaben auf Station. Nach dem Mittagessen geht es weiter mit Briefe schreiben und was sonst noch anfällt auf der Station. Die Aufgaben der Studenten sind Blutentnahmen, Nadeln legen, einige Medikamente spritzen, je nach Arzt Betreuung eigener Patienten, Arztbriefe schreiben, Sonos auf Station und vielleicht (auch je nach Arzt) mal eine Pleura- oder Aszitespunktion. Außerdem kann man in die Funktionsabteilungen gehen, z.B. ins Echo, Herzkatheter, Endoskopie (ÖGD, Kolo, ERCP) oder Sono. Das Programm hier ist auch eher am Vormittag, nachmittags läuft oft nicht mehr so viel.
Insgesamt gab es am Nachmittag für die PJler nicht mehr so viel zu tun, so dass man oft zwischen 14.30 und 15.30 Uhr gehen durfte. Die Röntgenbesprechung ist je nach Wochentag gegen 15.30 Uhr, die ist ganz interessant, um besser in der Bildbeurteilung zu werden, es hat aber keiner drauf bestanden, dass man dafür bleibt ;) Nach der Röntgenbesprechung ist aber auf jeden Fall Schluss. Das Team der Assistenzärzte ist wirklich sehr nett. Ich habe mich überall sehr wohl gefühlt und bin jeden Tag gerne gekommen
Negativ: In Starnberg gibt es wohl aufgrund der schönen Lage und des günstigen Wohnheims ein Missverhältnis von Sommer zu Winter. Ich war im Sommer dort und es gab viel zu viele PJler und Famulanten. Neben der Verteilung über das PJ-Portal (bei mir waren hier z.B. 3/8 Plätzen gebucht) laufen alle PJler aus dem Ausland und Famulanten noch zusätzlich, so dass wir teils 12-15 Praktikanten in der Inneren waren. Ich glaube, das Klinikum hat hierzu keine Regelung sondern nimmt einfach alle an, die sich bewerben. So waren wir eine Zeit lang sehr viele auf Station, was ich nicht so gut fand. Außerdem gab es keinen Rotationsplan o.ä., wir sollten uns einfach selbst absprechen und einteilen und das fand ich bei so vielen Personen zu komplex, wenn man zu unterschiedlichen Zeitpunkten kommt und unterschiedliche Stationen/Bereiche sehen möchte. So waren ich und einige andere z.B. nie in der Notaufnahme, weil dort immer schon 5 PJler/Famulanten waren.
Die Fortbildungen, wie sie auf der Website stehen, finden nur zum (kleinen) Teil statt. Montags Innere und Donnerstags Anästhesie fand recht regelmäßig statt. Die anderen Abteilungen, auch wenn man sie darauf angesprochen hat, haben nie eine Fortbildung gehalten.
Insgesamt war ich wirklich sehr zufrieden mit meinem Tertial in der Inneren in Starnberg. Es ist eine nette Atmosphäre, eine angenehme Größe und ein Spektrum von Erkrankungen, dass man am Ende das Gefühl hat, das Wichtigste gesehen zu haben. Ich kann das Tertial wirklich sehr weiterempfehlen!