Ich hatte das große Glück, einen Platz auf der Urologie als Famulant gefunden zu haben.
Kurz zur Station:
Ein Chefarzt, ein Kaderarzt, zwei Oberärzte und eine Assistenzärztin bildeten ein junges und gut eingespieltes Team. Da sich die Station noch im Aufbau befindet, ist sie überschaubar, persönlich und m.E. modern eingerichtet. Hier befindet sich die Ambulanz, während die stationären Betten über das gesamte Haus verteilt sind.
Auch die Arzthelferinnen waren alle sehr freundlich, immer hilfsbereit und offen für ein nettes Gespräch, sofern es die Zeit zuließ.
Gleich am ersten Tag wurde ich eingebunden in die Tätigkeiten durch Zusehen und Assistieren z.B. einer Zystoskopie. Da ich noch wenig Vorkenntnisse hatte, wurde ich schrittweise mit dem Fach vertraut gemacht und fühlte mich zwar besonders anfangs gut gefordert, jedoch fast nie überfordert. Für mich war dies ein sehr großer Lerneffekt, auch wenn es keinen eigentl. Studentenunterricht gab. Da ich der einzige Unterassistent war, gab dafür extra viel Aufmerksamkeit und "Privatunterricht". Die Ärzte nahmen sich immer wieder Zeit, um mit mir Diverses zu besprechen und zu erklären, in der Uro- Bibliothek konnte ich oft weiteres nachschlagen und vertiefen. Nicht zuletzt das "per-Du" einschl. der Oberärzte half, Hierarchien abzubauen und sich um um das Eigentliche zu kümmern.
Auf Station/Ambulanz gab es immer was Praktisches zu tun: Sprechstunde, Patienten aufnehmen (meist hat dies jedoch die Assistenzärztin schon erledigt), Ultraschall, Katheter- und Cystofixwechsel unter Aufsicht eines Arztes ... Im OP dagegen war ich meist mit Haken (bzw. Blasenspatel) halten beschäftigt. Hier kam es darauf an, ob ich erste oder zweite Assistenz war. Fragen konnte man gerne stellen, ich wurde aber auch gern mal etwas gefragt (was meist sehr in Ordnung war ;-) ). Auch die minimal-invasiven Eingriffe konnte ich mir anschauen oder bei einer ESWL anwesend sein. Es gab auch die Möglichkeit, dem Chef im USZ bei DaVinci- OPs über die Schluter zu schauen. Nett war eine kleine Naht- Auffrischung, sodass ich schließlich auch Drainagen zunähen durfte.
2x/Woche war Chefarztvisite, 1x/W. Röntgen-Rapport, ansonsten tägl. Visite.
Die 50 Std- Woche war eigentl. immer eingehalten, obwohl offiziell vorgesehen hatte ich weder Pikett- noch Wochenenddienst.
Mittagessen war fast immer möglich (7-10 SFr) und Kaffee reichl. vorhanden. Freitags (Danke C. für die vielen Gipfeli!!!) und auch sonst ab und zu spendierten die Ärzte gerne Frühstück o.ä.
Ich habe es sehr genossen, auf einer so umgänglichen und interessanten Station gewesen zu sein. Super fand ich den Eindruck, selbst eine Unterstützung zu sein und zugleich ernst genommen zu werden. Jeder versuchte auf seine Art engagiert, mir die Urologie näher zu bringen.
Der Abschied fiel mir sehr schwer und ich kann mit bestem Gewissen die Urologie im GZO weiterempfehlen!