Chirurgie kann Spaß machen!!! Wer diese Erfahrung machen will, sollte nach Lehrte gehen! Wider Erwarten schneidet Chirurgie im PJ fast so gut wie mein Wahlfach ab!
Unfall- & Allgemeinchirurgie werden von den Chefs als einheitliche chirurgische Klinik geführt. Davon profitiert man auch als PJ-ler, da man von Anfang an das gesamte Team kennenlernt und gut integriert wird.
In der Unfallchirurgie war ich regelmäßig im OP eingeteilt, natürlich auch zu den berühmt-berüchtigten Hüft-TEPs. In der 2. Assistenz sind diese schon recht anstrengend, aber man bekommt auch öfter die Gelegenheit in der 1.Assistenz mitzuoperieren. Zudem habe ich bei Arthroskopien (Knie, Schulter), Radiusfrakturen etc. assistiert.
In der Allgemeinchirurgie war ich häufig mit dem Chef zu proktologischen Eingriffen eingeteilt, was sehr zu empfehlen ist. Er erklärt sehr viel und versucht handwerkliche Fähigkeiten weiterzugeben. Ansonsten werden diverse Darmeingriffe, sowie Cholezystektomien, Debridements etc vorgenommen.
Beiden Abteilungen gemein ist, dass man als PJ-ler in aller Regel zunähen darf. Abdominalchirurgisch wird intracutan genäht, sodass man diese Technik mit der Zeit auch drauf hat.
Wenn ich nicht im OP eingeteilt war und auf der Station auch nichts anlag, bin ich in die Notaufnahme gegangen. Dort konnte ich immer mitanpacken, Patient selbst als erste sehen, untersuchen und evtl aufnehmen. Das waren die Momente, die mir vom Lerneffekt am Allermeisten gebracht haben!
Als PJ-ler bekommt man ein Telefon, sodass man auch spontan zu interessanten Eingriffen/Patienten gerufen werden kann.
Außerdem konnte so das gemeinsame (!) Mittagessen koordiniert werden.
Die Stimmung in der gesamten chirurgischen Klinik ist sehr angenehm und locker. An den frühen Arbeitsbeginn (7Uhr) hatte ich mich schnell gewöhnt - völlig chirurgieuntypisch konnte ich meist gegen 15Uhr Feierabend machen und so hatte ich noch eine ganze Menge vom Tag!