PJ-Tertial Pädiatrie in Charite Campus Virchow (4/2011 bis 6/2011)

Station(en)
29 Allgemeinpädiatrie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Nach den vielen positiven Bewertungen stellte sich dieses Tertial überraschenderweise als das schlechteste meines PJs heraus.
Als hauptsächlichen Grund sehe ich hierfür die miserable ärztliche Stellenbesetzung und den hohen Durchsatz an Studenten. Die Frustration der ärztlichen Mitarbeiter ist hoch und erhöht sich noch, wenn sie wieder zig Studentengruppen in UaKs oder Blockpraktika beschäftigen müssen. Dementsprechend hält sich ihre Motivation auch in Grenzen sich mit der Ausbildung der PJler zu befassen, bzw. sie haben dafür gar keine Zeit.
Zwar bekommt man eigene Patienten zu betreuen, allerdings wechseln die betreuenden Ärzte wegen zahlreicher Dienste oder Lehrtätigkeiten andauernd, so dass eigene Bemühungen häufig ins Leere laufen und es auch schwierig wird zu jedem der Ärzte ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen. Beispiel: weitgehend selbstständige Betreuung eines Patienten unter Aufsicht eines Arztes, nach Wechsel des Arztes wurde es unmöglich auch nur eine (zuvor abgesprochene) Untersuchung anzumelden.
Einerseits wird Selbstständigkeit vorausgesetzt, andererseits werden einem immer wieder Steine in den Weg gelegt. Am liebsten ist man als PJler beim unangenehme Arbeiten erledigen gesehen, Briefeschreiben, Blutabnehmen, Patienten aufnehmen, hierfür braucht man ja keine Anleitung.

Lehre auf Station kommt definitiv zu kurz. Leider hat man den Eindruck, dass auch die Assistenten häufig nur den Oberärzten hinterherlaufen, da auch häufig etwas komplexere Krankheitsbilder vorliegen. Da die Arbeitsbelastung der Oberärzte auch sehr hoch ist, kommt es auch auf dieser Ebene nur zu wenig Wissensvermittlung.
An sonstigen Lehrveranstaltungen gab es eine Assistentenfortbildung jeden Mittwoch mit schwankender Qualität, und einmal pro Woche eine Lehrvisite, meist die einzige wirklich wissensvermittelnde Veranstaltung.

An Krankheitsbildern und verschiedenen Fällen kriegt man definitiv viele spannende Sachen mit. Allerdings ist dies bei der größten Berliner Kinderklinik in Wedding auch nicht anders zu erwarten.

Fazit: Reichlich frustrierendes und häufig demotivierendes Tertial, auch wenn auf der persönlichen Ebene eine noch gute Stimmung herrschte. Für PJler zu empfehlen, die auf Lehre wenig wert legen und sich lieber selber alles beibringen. Hohe Frustrationstoleranz angeraten!
Bewerbung
Ohne Probleme nach dem gewöhnlichen Verfahren.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
4
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3