Aufgrund der guten bisherigen Bewertungen habe ich dieses Krankenhauses gewählt.
Am ersten Tag wurde ich vom Oberarzt begrüßt und in einen Raum der Notaufnahme gebracht, wo die Morgenbesprechung stattfand. Die Ärzte standen da rum, sprachen miteinander, niemand hörte dem Oberarzt richtig zu und schon da hatte ich eine komische Vorahnung.
Von den anderen Assistenzärzten wurde ich nett empfangen. Trotzdem hat keiner gesagt, wo ich Kleidung herbekomme und wo ich mich umziehen kann.Der Chefarzt hat sich nicht blicken lassen..
Die Visite auf Station übertrifft alles was ich bisher in meinem Studium gesehen habe. Sie verläuft nicht nur chaotisch (internistische und chirurgische Patienten in einer Station), sondern auch der Kontakt zum Patienten ist mehr als fragwürdig. Türen werden zugeschlagen oder bei Visite nicht mal geschlossen.
Die Arbeit auf Station machte aber großen Spaß:Blut abnehmen, Braunülen legen und Briefe schreiben konnte ich selbstständig erledigen.
Im OP hingegen verlief es hingegen wieder weniger harmonisch. Die Zusammenarbeit mit dem Oberarzt verlief gut, während eine Zusammenarbeit mit dem Chefarzt nahezu unmöglich war. Geschrei, Beleidigungen und Beschimpfungen waren an der Tagesordnung. Die Arbeit in der Kinder-und Unfallchirurgie war daher eine willkommene Abwechslung.
In der Notaufnahme konnte man nähen und selbstständig Aufgaben erledigen (meistens zumindest).
Zu betonen ist, dass die Assistenzärzte richtig gute Arbeit machen und sich bemühen.
Das Problem hierbei ist dass manche erst seit kurzer Zeit in dieser Einrichtung sind und auch nicht wirklich Ahnung haben.
Zum Essen kommt man fast immer. Es schmeckt auch recht gut.
Ich empfehle dieses Krankenhaus Studenten, die z.B. ihre erste Famulatur machen.
Für Studenten aus höheren Semestern oder als PJ Station finde ich es gänzlich ungeeignet (trotz der 600Euro die es dafür gibt).