PJ-Tertial Visceralchirurgie in Inselspital Bern (8/2011 bis 9/2011)

Station(en)
H Nord
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Da die letzten Berichte über die Viszeralchirurgie des Inselspitals ziemlich schlecht ausfielen, möchte ich kurz den aktuellen Stand beschreiben.
Im Großen und Ganzen kann ich die zwei Monate, die ich hier verbracht habe, schon als gut bezeichnen. Die Ärzte auf Station und im OP sind sehr nett und immer bereit Sachverhalte zu erklären, v.a. wenn man sich engagiert und interessiert zeigte.
Am Anfang des PJ wird man auf eine der Stationen eingeteilt, auf der man dann neben dem OP-Betrieb Aufnahmen machen oder z.B. auch eigene Patienten betreuen kann. Blutabnehmen und Nadeln legen fällt komplett weg, da dies von der Pflege durchgeführt wird.
Am Morgen oder am Abend vorher teilt man die anstehenden OPs unter den Studenten auf, also macht aus, wer in welche OP gehen will.
Die Studenten müssen Bereitschaftsdienste (Pikett) machen, d.h. in allen Nächten und Wochenenden muss ein Student rufbereit sein, falls Not-OPs stattfinden. Wir waren zu dritt, so dass man jeden dritten Tag werktags und 1-2 Mal im Monat am Wochenende Pikett hat. Ich hatte im Monat neben der 50-Stunden-Woche 9-10 Tage Pikett, in denen man auch durchaus von der Klinik angerufen wird, um z.B. nachts um 3 Uhr innerhalb 20-30 Minuten am OP-Tisch zu stehen. An anderen Kliniken des Inselspitals teilten sich mehr Studenten die Bereitschaftsdienste und bekamen ein bisschen Geld dafür. In der Klinik sind maximal 4, eher 3 Studenten, die Pikett machen müssen. Wenn man als Student alleine ist, weiß ich nicht, ob es eine Lösung gibt oder ob dieser Student dann jeden Tag Pikett hat.
Die OPs, die an der Klinik durchgeführt werden sind sehr interessant. So war ich z.B. bei einigen Multiorganentnahmen und verschiedenen Transplantationen dabei. Das Spektrum an den gesehen OPs ist deutlich größer als an meiner Heimatuni. Man ist auch ziemlich viel im OP, was ich auch gut fand.
Die Mensa im Inselspital ist für deutsche Verhältnisse sehr teuer. Ein Mittagsmenü kostet ca. 10 Franken. Insgesamt ist die Schweiz ziemlich teuer, so dass die 950 Franken Gehalt abzüglich der Miete für das Wohnheim geradeso reichen. Manche Studenten hatten ein Wohnheimzimmer für 600 Franken im Monat, so dass am Ende nur 350 Franken für die Lebenshaltungskosten übrigblieben. Ich hatte Glück und zahlte „nur“ 370 Franken.
Zusammenfassend kann man das PJ am Inselspital empfehlen. Man muss sich im Klaren sein, dass die Pikettdienste neben der normalen Arbeitswoche abgeleistet werden müssen und dass der Arbeitsaufwand wohl höher ist als an deutschen Kliniken.
Man sollte sich während des Aufenthaltes die Schweiz ansehen, v.a. die Berge lohnen sich wirklich sehr (Jungfraujoch, Matterhorn…).
Bewerbung
1,5 Jahre über Fr. Schaffner, was tadellos geklappt hat.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Nahtkurs
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
780
Gebühren in EUR
40

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
4
Freizeit
4
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.87