Finde, dass Hersfeld zu gut bewertet wird. Vielleicht war es ja mal so, wenn man sich dann die Berichte von den Leuten ansieht, dann passen die Noten fürs Tertial nicht zusammen mit dem was tatsächlich war.
Der PJ ist fürs Briefe tippen da. Das wird gern gesehen, wenn nicht wird man komisch angeschaut, deswegen am besten von vornherein klar Stellung beziehen - sonst schreibt man bis zu vier Briefe täglich und muss dann auch noch den Rest machen. Irgendwie hatte man da als ich da war auch noch keine einheitliche Software für alle Krankenhausuntersuchungen. Deswegen waren überall Befunde auf Zetteln. Schließlich lief es darauf hinaus, dass man alles noch einmal von Hand in den Brief tippen musste.
Ob man da ist oder nicht, ist eigentlich egal. Vermisst wird man, wenn die Routinearbeiten plötzlich unerledigt bleiben.
Man kann, wenn man will Patienten betreuen, aber auch nur pro forma - es wird alles über deinen Kopf entschieden. Man kommt am nächsten Tag und der eigene Patient ist weg, erst da erfährt man es. Fand ich sehr komisch.
In die Röntgenbesprechung morgens schafft man oft wegen Blutabnehmen nicht, weil das PJ Arbeit ist und kein Arzt beim Blut amnehmen hilft.
Insgesamt hat man als Student intern einen ziemlich schlechten Stand. Der Umgang mit der Pflege ist sehr schwierig und holprig.
Als Lehrkrankenhaus alles in allem m. E. eher ungeeignet.
Nicht nur die Noten aus Bewertungen anschauen, auch in die Berichte reinschauen.
P.S.: lasst euch von dem Flyer von Hersfeld nicht täuschen - die genannte ICE Verbindung ist für die meisten Giessener irrelevant, da der Zug in die andere Richtung fährt. In Wirklichkeit fährt man über Kassel oder Fulda mit Umsteigen und Wartezeit ca. 3 Stunden, ist im Winter sehr unangenehm, da es in Hersfeld sehr kalt und bergig ist. Von den versprochenen Kitteln werdet ihr gefühlt paar weniger haben, als es euch auf diesem schmierigen Blatt versprochen wird.
Gut war: das man wenigstens etwas Geld bekommt, einen Essenszuschlag hat und auch ein Zimmer. Da das Wohnheim ausgelastet ist, werden die Studenten in einem Hotel untergebracht (bis zu 1 - 3 Monate Wartezeit bis man ein Zimmer im Wohnheim hat). Ist kein super Hotel, aber besser als nichts.
Es könnte alles so gut sein, wenn der Studentenunterricht ernsthafter betrieben würde, aber anscheinend ist man dazu nicht in der Lage.