Man muss unbedingt seine Erwartungen an die Chirurgie senken. Im Grossen und ganzen ist es kein Unterschied zu Deutschland, da man der Hakenhalter ist und bleibt, dem man auch nach 16 Wochen nichts zu traut und dessen Arbeiten die ganze Zeit über gleich bleiben. "Haken und Fresse halten", Eintritte übernehmen und vorstellen. Natürlich kann man dies nicht für alle Oberärzte pauschalisieren, aber "selbstständiges" Arbeiten und übernehmen von "höheren" Aufgaben wird nicht wirklich gefördert und unterstüzt, da eine eigenständige Metallentfernung für dienstalte Assistenzärzte schon eine Auszeichnung darstellt. "Nähen" muss erkämpft werden und man hört oft den Standardsatz "Ja schon, aber keine Zeit ...") Weiterhin ist der Rotationsplan indiskutabel. Man springt von Station zu Station entgegen jedlicher Kontinuität und muss sogar schwachsinnige Wochen auf der MKG oder Ortho absitzen und Haken halten. Es könnte vieles Besser sein, gäbe es mehr Äzte wie Mühlenbach, Rosenkranz oder Metzger.
Das Wohnheim ist von der Ausstattung für ein Tertial minimal ausreichend, zwei schwache Kochplatten, 2 Bäder/12 Personen, kein eigenes Besteck, Töpfe etc. WLAN auf Eigeninitiative und mit den übrigbleibenden 600 CHF kommt leider auch nicht durch den Monat.
Positiv bleibt die Betreuung und die Arbeit auf dem Notfall, die Stadt und Umgebung Luzern, der tolle See, das schwarze Schaaf, das Madeleine und die netten UHU-Kollegen mit denen es am Ende unter dem Strich eine tolle Zeit war, wenn ich aber eine chirurgische Laufbahn einschlagen möchte, rate ich von diesem Spital ab! Für 16 Wochen in toller Umgebung mit vielen Feiern und toller Freizeit rate ich zu.
Bewerbung
2 Jahre im Voraus schriftlich an Frau Herzig, geblendet von pj-ranking!