Ich kann die Nephrologie im Sankt Georg nur weiterempfehlen. Es gibt klinikintern regelmäßige Fortbildungen, sie das allgemeine Angebot des Klinikums ergänzen. Zudem ist das Ärzteteam vom Chefarzt bis zum Assistenten freundlich, kompetent und ernsthaft bemüht den Lehrauftrag auch umzusetzen. Man wird zum Selberdenken animiert und muss sich nicht nur stupide als Blutzapfknecht betätigen. Anamnesen und Befunde werden mit dem PJ-ler zusammen besprochen und man erstellt oft mit den PJ-lern zusammen Konzepte, so dass man auch wirklich etwas davon hat, wenn man Patienten aufnimmt und betreut. Dabei werden auch falsche Antworten auf die häufig gestellten Fragen keineswegs belächelt oder gar verbal abgestraft. Im Gegenteil, wenn man sich ernsthaft vorher Gedanken gemacht hat, wird das mit Lob bedacht und zusammen der Fehler im Gedanken gesucht bzw. ausführlich erklärt so dass man auch ehrlich zugeben kann etwas nicht zu wissen.
Ich habe selten einen freundlicheren Chefarzt als Dr. Beige erlebt - sein Umgang mit Patienten ist wirklich das komplette Gegenteil zu dem ewig propagiertem "Ärzte reden über Patienten und nicht mit Ihnen". Auch vermeintlich "dumme" Fragen werden geduldig beantwortet.
Der zuständige Oberarzt Dr. Wendt ist erst seit einem halben Jahr dort und kann in meinen Augen als Vorbild für viele angehende Ärzte dienen. Er ist nicht nur fachlich unglaublich fit und scheint auf alles eine Antwort zu haben (oder eben eine Erklärung ^^) sondern auch im Umgang mit Menschen - seien es Patienten oder Kollegen - wirklich toll. Dieser freundliche Umgang der Chefs mit den Mitarbeitern schlägt sich natürlich auch im Arbeitsklima wieder, so ist der Kontakt zum Pflegepersonal (natürlich nach üblicher Anlaufphase für PJ-ler) sehr gut. Genauso merkt man dies aber auch den Assistenten an. Sie wissen, das sie da jemanden haben der wirklich auch für sie da ist und können sich so auch Zeit nehmen den PJ-lern was zu zeigen und zu erklären. Natürlich gibt es auch auf dieser Station Stressphasen und ich muss zugeben, dass ich sehr selten pünktlich von Station gekommen bin - aber das hat nicht gestört, denn die Arbeit hat wirklich Spaß gemacht.
Etwas das mich auch unglaublich gefreut hat ist so einfach wie selten im klinischen Alltag : es wurde den Studenten aufrichtig gedankt für ihre Arbeit (vor allem eben auch diese vielen kleinen eher "langweiligen" Zuarbeiten).
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Station nichts für PJ-ler ist die einfach ne ruhige Kugel schieben wollen und das Tertial sowohl geistig als auf arbeitstechnisch nur auf Minimum durchlaufen lassen wollen. Alle die allerdings gerne was Lernen wollen und auch mal ne Viertelstunde länger bleiben, um bei einer Nierenbiopsie zu assistieren oder eine Aszitespunktion machen zu dürfen, denen kann ich es nur wärmstens empfehlen!
Bewerbung
Via Uni Leipzig Referat Lehre mit Angabe des Wunsches Klinik für Infektiologie / Nephrologie.
Der Geschäftsführende ChA Dr. Grünewald macht die Zuteilung also bei entsprechenden Wünschen am besten an ihn wenden, sonst bleibst ein Glücksspiel in welcher der zwei Kliniken ihr landet.