Obwohl nicht explizit für diese Fachrichtung beworben, habe ich die Zeit im Nachhinein sehr genossen und viel gelernt. Ist das chirurgische Tertial meist durch Ausbeutung des PJlers, schlechtes Klima auf Station/ OP und lange Arbeitszeiten bei geringen Lerneffekt verschrien, hat mir die Plastische Chirurgie/ Handchirurgie/ Brandverletztenzentrum genau das Gegenteil bewiesen. Das Tertial gliedert sich in zwei Hälften- eine davon verbringt man auf der Station beziehungsweise im plastischen/handchirurgischen OP, den Rest im Brandverletztenzentrum. Auf beiden Stationen sind sowohl das Pflege- als auch das Ärzteteam superfreundlich und immer hilfsbereit- vorausgesetzt natürlich man ist es auch. Je nach vorhandenden Interesse bekommt man viel gezeigt und darf im OP die verschiedenen Nahttechniken erlernen und anwenden und am Ende auch kleinere Eingriffe wie Carpaltunnelsyndrom-OPs oder Spalthauttransplantationen bei Verbrennungen selbstständig durchführen. Der Chef erklärt in seinem Fachgebiet bereitwillig und viel und ist niemals abgehoben zu den Studenten. Im OP herrscht ein angenehmes Klima zwischen den OP-Schwestern, Anästhesisten und Chirurgen und auch als PJ-Student fühlt man sich nicht "untertänig". Gerade die bunte Mischung aus kleinen handchirurgischen (bei welchen man meistens 1.Assistenz sein darf), ästhetischen und rekonstruktiven( viele Lappenplastiken) Eingriffen machte die Zeit abwechslungsreich und interessant. Im Brandverletztenzentrum konnte man neben der chirurgischen Arbeit auch oft in die Intensivmedizin hineinschnuppern, da die postoperative Therapie durch die stationseigenen Anästhesisten gewährleistet wird, welche auch jederzeit befragt werden können. Bei Interesse darf dadurch auch vor der OP intubiert werden etc.
Ist man (eher selten) mal auf Station ist die übliche Arbeit zu verrichten- Patientenaufnahmen, Briefe schreiben, Kurvenvisite etc., wobei man aber relativ viel alleine machen darf und (unüblich zu dem meisten anderen chirurgischen Stationen) einen guten Patientenkontakt bekommt.
Abschließend zu sagen ist nur eins: Ich kann diese Station nur empfehlen!