Gut:
Die Betreuung war sehr gut. Es gibt einen PJ-Beauftragten, der immer ansprechbar war und sich auch für uns eingesetzt hat. Wir konnten unsere Wünsche bezüglich Stations- oder Ambulanzeinteilung angeben und haben die auch bekommen. In der Notaufnahme kann man viel eigenverantwortlich machen. Z.b. nähen, gipsen, casten.
Zu Beginn des Tertials waren wir nur 2 PJ-ler im Haus, da hatten wir sehr viel zu tun. Ich wurde aber auch immer von den Stationsärzten unterstützt, wenn es zu viel Arbeit war. Gut fand ich, dass es definierte Aufgaben für PJ-ler gibt. So hatte ich das Gefühl, etwas sinnvolles zu tun und nicht nur Zeit abzusitzen wie in manchen anderen Häusern. Natürlich gehört zu den Aufgaben auch das morgendtliche Blutabnehmen, aber das hilt sich immer in Grenzen, sodass ich so gut wie immer die Möglichkeit hatte mit auf Visite zu gehen. Dadurch, dass man als PJ-ler für die Neuaufnahmen zuständig ist und diese dann auch gegenüber den Oberärzten vorstellt war ich sehr ins Team integriert. Ich hatte jederzeit die Möglichkeit Fragen zu stellen die mir immer beantwortet wurden.
Der PJ-Unterrricht fand bis auf 2 Termine immer statt (einer fiel wegen Krankheit aus, der andere wurde abgesagt, da wir nur 2 PJ-ler waren und der Dozent ihn erst ab 3 durchführen wollte). Der Unterricht war immer gut und interessant. Es wurden auch nicht-unfallchirurgische Themen besprochen. Selbst der Chef bietet einen Termin über die allg. körperliche Untersuchung an, der sehr gut war.
Man hat die Möglichkeit sich freie Tage über Dienste zu erarbeiten. Dienste werden in der Notaufnahem absolviert.
Das Essen ist kostenlos und wirklich sehr gut. Man kann auch zum Frühstücks und Abendbrotbuffet gehen. Die PJ-Unterkunft war auch gut.
Für alle Probleme gibt es Ansprechpartner, sie sich auch bemühen einem zu helfen.
Sehr schön ist auch das Klima auf Station. Das Pflegepersonal ist sehr nett und erklärt auch viel.
Verbesserungswürdig:
Leider war der PJ-Beauftragte am Ende des Tertials für 5 Wochen im Urlaub und es fühlte sich keiner so richtig als Vertretung.
Ich finde es zwar gut, wenn man definierte Aufgaben hat, aber die müssen einem auch richtig erklärt werden. Am Anfang wird man doch ziemlich ins kalte Wasser geschubst und muss sich erstmal einfinden.
Schade ist, dass man als PJ-ler nicht für OPs eingeteilt wird. Wenn man in den OP will, dann muss man fragen. Wenn man fragt, dann ist es aber kein Problem und man darf im OP auch was machen (nähen, Assistenz sein).
Dadurch, dass wir nur zu zweit waren, haben öfter anderen Stationen angerufen und uns zum Blutabnehmen zitiert. Einmal hieß es für mich ob ich helfen könne, es wären auch nur noch 3 Entnahmen, als ich hochkam standen da 15 rum.
Die Arbeitszeiten sind sehr lang. Start ist ca 7:15 und ich war regulär bis halb 5, oft bis 6 da. Dafür kann man an anderen Tagen, wenn nicht so viel zu tun ist auch mal früher gehen.
Wenn man hier eine PJ-Unterkunft will, dann wird die Hälfte der Aufwandsentschädigung abgezogen. 300 Euro sind eh nicht besonders viel und davon noch die Hälfte, naja...
Blöd ist auch, dass es in den Zimmer kein Telephon gibt, von Internetanschluss ganz zu schweigen. Man kann sich Internet freischalten lassen, aber dann natürlich nur für dienstliches und nicht privat um mal e-mails abzurufen. Ich finde, dass man da auch eine Lösung finden sollte, gerade wenn man auf dem Gelände wohnt und sonst keinen Zugang hat.