PJ-Tertial Innere in Westkuestenklinikum Heide (8/2011 bis 12/2011)

Station(en)
B2, ZPV, Funktion, Dialyse
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Kiel
Kommentar
Kurzfassung: Also ich kann Heide allen nur wärmstens empfehlen!

Unterbringung: Über die Stadt verteilt gibt es einige Wohnheime. Ich war im Schwesternwohnheim untergebracht. Hier wohnte ich in einer 2er-WG mit einer Schwesternschülerin. D.h. Jeder hat sein eigenes Zimmer, Küche und Bad teilt man sich. Ich bin begeistert von den Wohnungen gewesen. Hell eingerichtete Zimmer (hauptsächlich mit IKEA-Möbeln) mit riesigen Fenstern und Ausblick ins grüne! Die Sauberkeit der Wohnungen hängt hauptsächlich davon ab, mit wem man zusammen wohnt. Nachteil: Leider gibt es kein Internetverbindung für die PJ-Studenten in den Wohnheimen. Es gibt also zwei Möglichkleiten: Man mietet sich bei einer Schwester ein, die einen eigenen Anschluss hat, oder bringt seinen eigenen UMTS-Stick mit nach Heide.

Essen: Bisher das beste Essen, was ich in Kliniken kennengelernt habe. Morgens kann man sich ab 7:00 Uhr am reichhaltigen Frühstücksbuffet bedienen. Mittags gibt’s drei Hauptgerichte zur Auswahl. Alternativ kann man sich am Salatbuffet bedienen, oder sich eine Suppe holen. Wem diese Auswahl nicht reicht, der kann sich auch Currywurst - Pommes/ Schnitzel – Pommes bestellen. Fürs Abendessen kann man sich etwas am Salatbuffet mitnehmen, oder etwas vom Mittagessen zurückstellen lassen. Nachmittags gibt es Kaffee und Kuchen, und somit eine Gelegenheit sich nach Feierabend nochmal in gemütlicher Atmosphäre zu unterhalten. Zwischendurch kann man sich natürlich immer Getränke holen.

Sonstiges Angebot: Im PJ-Tertial inklusive ist auch eine Karte fürs Fitnesstudio und die Sauna/ das Bewegungsbad. Das Außenbecken der Klinik kann im Sommer mit genutzt werden.

Zur Klinik: Die Klinik ist größtenteils komplett neu saniert worden und macht einen guten Eindruck. Einige Bereiche, wie die Neurologie etc. werden aktuell neu gebaut.

Die Innere Medizin

ZPV: Mein Tertial begann auf der Aufnahmestation. Hier hat man die Möglichkeit Patienten aufzunehmen, erste Anordnungen zu treffen und diese mit den Assistenten durchzusprechen. Anschließend stellt man die Patienten während einer der täglichen Visiten dem Oberarzt vor. Ich fand es sehr angenehm, dass man hier sehr selbständig arbeiten durfte, und die meisten Ärzte sind super nett! Wenn es mal etwas stressiger war es manchmal schwierig seinen Patienten zeitnah mit einem Arzt durchzusprechen, was mich etwas gestört hat. Denn dadurch kam es manchmal zu Wartezeiten von 30min. Insgesamt kann ich die Aufnahmestation aber sehr empfehlen. Ich habe in dieser Zeit eine Menge dazu gelernt und meine Skills festigen können.
Note: 1,5

Funktionsabteilung: Meine Woche in der Funktionsabteilung habe ich auf eigenen Wunsch vor allem in der Sonographie verbracht. Hier hatte ich die Möglichkeit die Patienten vor zu schallen und anschließend dem Arzt zu zeigen. Des Weiteren durfte ich unter Anleitung Pleurapunktionen und Aszitespunktionen durchführen. In meiner Zeit auf Station hatte ich auch die Möglichkeit in der Endoskopie eine PEG zu legen. Insgesamt kann ich jedem empfehlen eine Woche hier zu verbringen.
Note: 1

Station B2: Auf dieser Station habe ich die meiste Zeit meines Tertials verbracht. Man hat zwar die Möglichkeit so häufig zu rotieren wie man möchte, aber ich entschied mich dafür meine Zeit auf der Station zu verbringen auf der ich schon eingearbeitet war. Diese Station besteht aus zwei Seiten, der Kardiologie und der Infektiologie. Aber es gab auch immer gastroenterologische Patienten und ein paar onkologische Patienten. Im Vergleich zu den anderen Stationen in der Medizinischen Klinik liegen hier eher wenige Privatpatienten. Es handelt sich um die größte Station der Inneren Medizin mit einigen 4er-Zimmern, aber auch Einzelzimmern.
Als PJ´ler beginnt man um 07:30 Uhr damit, den Arzthelferinnen bei den Blutabnahmen, Braunülen und den Lasixgaben zu helfen. Meistens ist man damit auch schon vor 08:30 fertig. Anschließend hat man ein bisschen Zeit sich nochmal einen Überblick über seine eigenen Patienten zu verschaffen, bevor die Visite startet. Hier bespricht man die Untersuchungsergebnisse mit seinen Patienten bzw. stellt die Patienten dem Oberarzt oder dem Chefarzt vor. Nach der Visite beginnt man damit Untersuchungen für die Patienten anzumelden, Patienten selber zu untersuchen (Schellong, Mendel-Mantoux-Test, Dopplern bei PAVK-Patienten etc.). um 12:15 Uhr findet die tägliche Röntgenbesprechung statt. Hier stellen die PJ´ler hinterher die Neuaufnahmen und Entlassungen des Tages, sowie die Anzahl der freien Betten vor. Anschließend geht’s zum Mittagessen, bevor man Nachmittags wieder auf den Stationen weiterarbeitet und Briefe schreibt (hier schreibt man nur die Anamnese und den Verlauf, der Rest wird von den Arzthelferinnen vorbereitet), oder Patienten untersucht. Gegen 16:00 hat man dann meistens pünktlich Feierabend.
Ich habe mich auf der Station B2 sehr wohlgefühlt. Teilweise standen die Assistenten jedoch sehr unter Zeitdruck, da es aufgrund von Krankheit etc. zu personellen Engpässen kam. Dadurch waren die Assistenten einerseits sehr dankbar für jede helfende Hand, andererseits fiel dadurch die Lehre auf der Station verständlicherweise teils etwas knapper aus. (Aber dafür gibt es ja den u.g. Studentenunterricht) Alles in allem stimmte hier aber die Stimmung zwischen Pjlern, Ärzten, Arzthelferinnen und den Schwestern.
Note: 1,5

Dialyse: Hier beginnt man schon um 07:00. Zuerst findet die Visite auf der Intensivstation, anschließend in der Dialyse statt. Nach der Visite (Mo,Mi,Fr 2xtgl, Di und Do 1xtgl.) haben wir PJ´ler die Möglichkeit Ultraschalluntersuchungen von einigen Patienten zu machen. Insgesamt erwartet einen ein ausgesprochen nettes Team. Man hat die Möglichkeit einen Einblick in die Dialyseverfahren, sowie Erfahrungen auf dem Gebiet der chronischen Niereninsuffizienz zu sammeln. Gegen 15:30 Uhr haben wir PJ´ler in der Dialyse Dienstschluss.
Note: 1,5

Studentenunterricht: In der Regel findet 4x/Woche Nachmittags ein Studentenunterricht statt. Hier sind die PJ´ler aller Kliniken eingeladen hinzugehen. Zusätzlich gibt es allgemeine Vorträge für Studenten, sowie alle 2 Monate eine Prüfungsvorbereitungswoche mit Seminaren.
Note: 1

Heide: Nunja, wie ihr bereits gemerkt habt, macht die Klinik ziemlich vieles her und ist den Studenten gegenüber sehr bemüht. Der Nachteil der Klinik ist einfach der Ort. Heide hat etwa 20.000 Einwohner und ist somit die „Metropole“ in Dithmarschen. Hier findet man alle Läden die man braucht. Was allerdings fehlt sind Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung (gerade im Winter). Die Nordsee liegt etwa 18km hinter Heide. Im Winter bieten sich Ausflüge nicht so sehr an, da man die Klinik meist erst verlässt, wenn es dunkel ist. Heide hat ein kleines Kino, dass sich in meinem Tertial leider im Umbau befand. Ansonsten gibt es ein paar Restaurants und Kneipen. Mittwochs ist immer PJ-Stammtisch im Irish pub.
Wenn man eigene Ideen zur Freizeitgestaltung hat (wie gesagt, Fitnesstudio ist inklusive) dann wirds einem in seinem Tertial nicht langweilig. Man kann diesen Nachteil der „Ruhe“ auch als Vorteil sehen: so hat man viel Zeit zum lesen und lernen. ;-)

Fazit: Ich könnte mir vorstellen als Assistenzarzt in Heide anzufangen, vor allem, da man hier eine gute oberärztliche Betreuung erfährt und man durch die o.g. „Ruhe“ die Möglichkeit zur Vertiefung des Wissens hat.
In einigen anderen Berichten ist immer zu lesen, dass die PJ´ler sich gegenseitig auf den Füßen stehen. Diese Aussage ist die halbe Wahrheit. Zu Beginn meines Tertials waren wir meist auch zu zweit auf den Stationen (Aber: eigentlich bestehen alle Stationen aus zwei Seiten!), und somit bleibt für jeden genügend Arbeit da! Ausserdem ist es ja auch mal ganz nett, nicht der einzige Student auf einer Station mit rund 40 Patienten zu sein!
Für diejenigen, die es zu voll finden: Die Klinik hat sich bereiterklärt, dass man im WKK Brunsbüttel hospitieren darf, was auch von einigen Studenten angenommen wurde. Für die Fahrt bekam man sogar einen Dienstwagen!
Die meiste Zeit war ich jedoch allein auf der Station, also kein Gedränge von Studenten. Etwas anders sah die Situation in der Aufnahme aus. Hier war man meist zu zweit oder dritt. Wir sollten uns dann immer so aufteilen, dass zwei in den Frühdienst gehen und einer in den Spätdienst geht. Aber auch das empfand ich nicht als Nachteil!

Alles in allem, gerade für PJ´ler ein super Tertial mit vielen Möglichkeiten, einer tollen Klinik und supernetten Ärzten!
Bewerbung
Tombola der Uni Kiel.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Rehas anmelden
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
400,-

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27