Das Stift ist ein kleines Haus mit familiärem Klima in der Abteilung. Man arbeitet eigenständig & bekommt viel Verantwortung übertragen. Das OP-Spektrum & die Krankheitsbilder sind sehr vielfältig. Es gibt immer Ansprechpartner, man sollte aber viel Eigeninitiative mitbringen.
Die PJ-Seminare sind von den Internisten organisiert, es werden Fälle der Inneren Medizin besprochen. Chirurgischen Unterricht gibt es nicht, man bekommt aber auf Nachfrage alles gezeigt & erklärt. Auch ist es möglich, an den Seminaren in Halle teilzunehmen, dafür wird man freigestellt.
Manche Tage sind sehr lang, dafür arbeitet man wirklich selbstständig & hat die Verantwortung für die Patienten. Im OP sieht man alles, kann überall mitmachen & bekommt sogar eigene kleine OPs. Der Chef assistiert bei der ersten Appendektomie :-)
Es ist auch kein Problem, wenn man mal früher gehen muss oder einen freien Tag braucht.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich extrem viel gelernt habe & vor allem in der Praxis sicherer geworden bin. Auch wenn ich gelegentlich überfordert war, weil man ins kalte Wasser gestoßen wird, so muss ich doch feststellen, dass man so am besten & schnellsten lernt & die Zeit wie im Flug vergeht.
Die Unterkunft ist sehr schön & luxoriös, eher ein Hotel als ein Wohnheim. Die Zimmer sind groß, schön eingerichtet, neu & sauber.
Die Stadt ist klein, übersichtlich, schön & bietet alles, was man zum Leben braucht. Alles ist schnell erreichbar & dank des gestellten Fahrrads ist man in 5 Minuten von der Unterkunft zur Klinik geradelt oder am Bahnhof. Dank der ICE-Verbindung ist man in einer guten halben Stunde in Berlin od. Leipzig.
Ich bin auf jeden Fall froh, diese Wahl getroffen zu haben & würde mich jederzeit wieder für die Chirurgie in Wittenberg entscheiden.