Generell ist der Empfang im St. Gertrauden positiv. Am ersten Tag bekommt man neben einem Krankenhausrundgang und einer Einführungs-, Begrüßungsveranstaltung, Namensschild, OP-Karte, Schlüssel für die eigenen PJ-Umkleideräume, als auch Essenskarten (kostenloses Mittagessen besteht aus Hauptgericht, Nachspeise und freiem Getränk) und zweifache Krankenhauskleidung.
Dann wird man vom PJ-Beauftragten der Chirurgie (einem Stationsarzt der Allgemeinchirurgie) abgeholt und eingeteilt, wobei er erst einmal versucht ein bisschen Angst vor den „bösen“ Unfallchirurgen zu machen. Die darauffolgende Einteilung ist fix, d.h. man ist von den 16 Wochen insgesamt 6 Wochen auf der Allgemeinchirurgie, 2 Wochen auf der unfallchirurgischen Rettungsstelle und 8 Wochen auf der Unfallchirurgie. Wenn man für 2 Wochen auf die Neurochirurgie oder Radiologie möchte, dann sollte man das rechtzeitig sagen, ansonsten bekommt man später - wohl vielleicht nur aus Bequemlichkeit - zur Antwort, dass das jetzt nicht mehr ginge.
Wenn man zuerst auf die Allgemeinchirurgie geht, ist man trotzdem zwischendurch für 2 Wochen in der unfallchirurgischen Rettungsstelle eingeteilt. Warum dies so wirr und meines Erachtens etwas unlogisch geplant ist, da man ja in diesen 2 Wochen bereits schon komplett „unfallchirurgisch läuft“, entzieht sich meiner Kenntnis. Wahrscheinlich aber um festzustellen, dass die Unfallchirurgen im St. Gertrauden weder böse Menschen sind noch heimlich nachts PJ’ler fressen ;-)
Die Rettungsstellenzeit war, wie die gesamte Zeit in der Unfallchirurgie durchgehend geprägt von Interesse uns etwas beizubringen. Sicherlich waren wir bei vielen OP’s fest eingeteilt, aber man konnte auch immer tauschen, wenn man speziell gerade eine OP sehen wollte. Im OP war die Stimmung immer gut, es wurde alles ruhig und nett erklärt- Redons an- und Haut (mit)nähen durfte man übrigens fast immer! Vielen Dank an das unfallchirurgische OP-Personal an dieser Stelle, welches nicht nur sehr nett zu uns war, sondern sich auch sehr um Wohl und Lernfortschritte der PJ’ler gekümmert hat!
Als PJ’ler ist man überall gerne gesehen und die verrichteten Arbeiten/ Hilfen im OP werden mit angemessener Wertschätzung belohnt. Allgemein sind Stimmung und der Umgang miteinander in dieser Abteilung nahezu vorbildlich. Sinnlos-oder gar Schikaneaufgaben werden einem hier nicht zuteil.
Desweiteren hatte man die Möglichkeit in dem interdisziplinären Aufnahmezentrum Patienten aufzunehmen und natürlich auch im ganz normalen, täglichen Stationsalltag auf einer der zwei unfallchirurgischen Stationen mitzuarbeiten. Dies umfasste nicht nur die Blutentnahmen, sondern auch die aktive Mitgestaltung der Visite, das Schreiben von Arztbriefen, Anmeldungen von Rehas etc. Wenn man sehr interessiert und engagiert ist, darf man also viel eigenverantwortlich arbeiten. Und selbstverständlich darf man auch Dienste mitmachen.
Die unfallchirurgischen Fortbildungen (leider haben nicht alle komplett stattgefunden) waren allesamt sehr lehr- und hilfreich, außerdem wurden sie mit großem Eifer und Spaß am eigenen Fach vermittelt!
Alles in allem hat mir mein Tertial in der Unfallchirurgie des St.Gertrauden nicht nur sehr viel Spaß gemacht, sondern hat mir auch das Fach (Unfall-)Chirurgie als ein sehr abwechslungsreiches, spannendes und durchaus attraktives Fach näher gebracht (und das obwohl ich für mich Chirurgie immer völlig ausgeschlossen habe!). Das lag und liegt natürlich auch an dem kaum zu übertreffenden Team, das aus Ärzten, OP-Personal der dritten Etage und der gesamten Pflege (Station 33) besteht.
Vielen Dank nochmal besonders an Christian, Dirk, Norman, Tassilo, Lorenz, Vasi, Ali, Patty, Robert, Katharina, Julia, Sabrina und den Chef!
:-)