Die Unfallchirurgie in Aschaffenburg ist auf keinen Fall so schlecht wie ihr Ruf! Klar, man wird hauptsächlich auf Station für Aufnahmen und Viggos und im OP zum Hakenhalten eingesetzt - aber das ist in allen chirurgischen Kliniken so... Die Stimmung im Team ist gut, der Chef wirkt nur auf den ersten Blick maligne, meint es aber nur gut und will den Leuten was beibringen. Ansonsten wird jedem PJler ein Assistent als Mentor zugeteilt, der der erste Ansprechpartner sein soll. Das hat in meinem Tertial nicht so gut funktioniert, weil die Assistenten rotieren und man seinen Mentor mal 2 Wochen kaum sieht. Aber auch die anderen inkl. Oberärzte und Chef beantworten jederzeit die Fragen, die man hat. Und es kommt öfter vor, dass einfach so ein Oberarzt ein Thema ausführlich mit einem bespricht, das ist wirklich toll. Auf Station ist es extrem gut angekommen, wenn man auch mal ungefragt ein paar Briefe vorbereitet hat. Auch die Pflege ist im Großen und Ganzen gut, das OP-Personal durch die Bank nett und zuvorkommend, selbst wenn man sich mal unsteril gemacht hat... Die Arbeitszeiten sind mehr als fair, man freut sich, wenn man vor der Frühbesprechung um 8 auf der Station vorbeischaut und wird regelmäßig um 3 nach Hause geschickt. Es gibt ein reichhaltiges Fortbildungsprogramm aller Disziplinen, die PJler müssen bloß selbst organisieren, dass die Veranstaltungen auch statt finden.
Nervig ist auf jeden Fall, dass es zu wenig Wohnheimszimmer für PJs gibt (und die, die es gibt, sind nicht besonders schön) und man deshalb pendeln muss und täglich zwei Stunden auf der Autobahn/im ICE verbringt. Durch die fairen Arbeitszeiten ist´s aber okay. Alles in Allem ein halbes Tertial, das rundum in Ordnung war und wenig Anlass für Kritik gibt.