Das PJ in der Notaufnahme ist sehr abwechslungsreich, da man Patienten aus allen internistischen (und auch neurologischen) Fachgebieten ungefiltert begegnet. Die Hauptaufgaben sind eine vollständige Anamnese, Untersuchung, BGA- und EKG-Befundung. Kommen Patienten für den Schockraum, dann kann man dort die Versorgung mit begleiten. Hin und wieder kann man arteriell punktieren oder reanimieren.
Gearbeitet wird in drei Schichten (Früh-, Mittel-, Spätdienst) und an den Wochenenden (nur Mitteldienst). Zwischen Weihnachten und Neujahr muss auch gearbeitet werden. Als Ausgleich für diesen Aufwand, muss man pro Dienst nur sieben Stunden arbeiten und kann dabei noch Mittag essen gehen. Gibt es mehr als vier PJler, hat man in der Regel auch mehr als die normalen 5 Studiertage frei. Den Dienstplan gestaltet man untereinander online.
Das Team ist insgesamt sehr nett. Chefarzt, Oberarzt (beide Anästhesisten) und ein Facharzt Innere sind seit September 2011 aus Fulda gekommen und gestalten die ZNA im Moment noch um. Eine weitere Oberärztin (Internistin) kam 2012 aus Berlin. Außerdem sind immer Assistenzärzte der Inneren Klinik auf Rotation in der ZNA. Die Kommunikation mit allen ist unkompliziert, Fragen jederzeit möglich. Die Schwestern sind überwiegend direkt, aber dennoch aufgeschlossen nett. Der Oberarzt ist interessiert am Meinungsaustausch und lädt daher einmal in 8 Wochen zum gemeinsamen Umtrunk.
Problem ist jedoch, dass die Lehre der Uniklinik katastrophal ist. In 8 Wochen waren 6 Veranstaltungen angesetzt. Eine ist ausgefallen, eine war sehr schlecht, die übrigen 4 begannen mit mindestens 15min Verspätung. In der ZNA selbst gibt es bis auf wenige Ausnahmen keine Lehre. Nachfragen werden aber meist kurz beantwortet. Lernen kann man v.a. durch das häufige selbstständige Untersuchen sowie Verlaufsbeobachtung der Patienten in der ZNA (klinischen Feedback sozusagen). Insgesamt ist das für eine Uniklinik, die ihre PJler nicht bezahlt und auf Lehre setzen will, einfach zu wenig.
Da die Leitung der ZNA noch einiges umstrukturiert und unsere Kritik aufgenommen hat, bleibt zu hoffen, dass sich hier auch bald etwas ändern kann.
Die Organisation des Tertial selbst ist suboptimal. Am Anfang gibt es eine kleine Einführung und dann läuft man sieben Büros an, bis man Kleidung, Transponder und Ausweis erhalten hat. Schließfächer gibt es nicht, sind aber in der ZNA freigekämpft worden. Die Kleidung muss an einer Ausgabe mit restriktiven Öffnungszeiten gewechselt werden. Das Essen ist passabel, mehr aber auch nicht.
Alles in allem sieht man viel und lernt trotz der schlechten Lehre dennoch einiges durch praktische Tätigkeit und Eigenengagement. Innerhalb der Uniklinik ist die ZNA sicher eine Empfehlung wert.
Bewerbung
Die zentrale Einschreibung wird vom Referat Lehre gestaltet. In dieser Einschreibung kann man auch Wunschstationen angeben. Frau Assmann versucht diesen Wünschen nachzukommen.