Ich habe in der Herzchirurgie mein Wahlfach absolviert. Die Abteilung ist mit einer Station überschaubar. Es gibt pro Tag ca. 4 Eingriffe auf zwei OP-Säale verteilt. Wir waren meist drei PJler, davon durfte pro Tag aber nur einer mit in den OP. Die beiden anderen liefen bei den AA mit, nahmen alle neuen Patienten auf. Eine Vorstellung der Patienten war meist nicht gewünscht/möglich, da die AA manchmal unauffindbar waren(die Ärzte haben hier keine Telefone, nur Pieper). Im OP darf man nur die Venenentnahme-Wunden zunähen und sonst über das Tuch zusehen. Wenn man nicht nähen kann, hat man eine lange Nase-beigebracht wird es einem nur ungern. Assistenz bei der Sternotomie oder Sternum-Verschluss ist fast nie möglich.
Es wird im Allgemeinen wenig erklärt; es gibt keine Oberarzt- und CA-Visite. Dadurch schwimmen die AA immer im eigenen Saft und können auch nur wenig erklären. Die Visiten sind ausgesprochen kurz und unpersönlich für die Patienten und geben ein Beispiel für "Wie-man-auf-keinen-Fall-mit-Patienten-sprechen-sollte" ab. Auf Nachfrage für Theorie-Unterricht/Prüfungsvorbereitung wurde uns angeboten, dass wir in das Seminar der Blockpraktikanten des 4./5.Studienjahrs gehen könnten, wenn es die Stationsarbeit zuließe.
Was Erwähnung finden sollte: die tollen Schwestern. Ohne die wäre der Stationsalltag für viele Patienten unerträglich.