Alles in in allem tolle 4 Monate in Chile!
Wer erwartet, selbst superviele Sachen im OP machen zu dürfen wird enttäuscht sein. Die Tätigkeiten der internos (PJler) im OP sind vergleichbar mit denen in Deutschland. Nur dass dort je nach equipo maximal an zwei Tagen die Woche operiert wird- also weniger Eingriffe sind.
Man hat als ausländischer Student dort viele Freiheiten, kann sich seine Rotationen am Anfang selbst aussuchen, kann jederzeit am Unterricht der internos aber auch der Studenten im 4./5. Jahr teilnehmen und muss auch von den alltäglichen (z.T. recht bürokratischen) Tätigkeiten auf Station nur soviel übernehmen, wie man selbst möchte/schafft.
Die Leute dort haben mich unglaublich gastrfreundlich aufgenommen! Europäer haben dort ein sehr hohes Ansehen.
Auf jeden Fall sollte man sein Spanisch nochmal aufpolieren vorher! Das ist Voraussetzung, um überhaupt sinnvoll mitarbeiten zu können. Da die Gegend dort zu den ärmeren in Chile gehört, sieht man gerade in der Urgencia z.T. schon sehr abgefahrene Krankheitsbilder, die man entweder nur aus dem Lehrbuch kennt (z.B. "hidatidosis"- Echinokokkus granulosum) oder vorher noch nicht in einem so fortgeschrittenem Stadium gesehen hat.
Ich habe die Zeit dort sehr genossen zumal Chile auch ein phantastisches Land zum Reisen ist.
Bewerbung
Ich habe ca. 1 Jahr vorher die Universidad de la Frontera und die Chefärztin der Chirugie dort angeschrieben. Es ginge aber bestimmt auch kurzfristiger.