Die Entscheidung nach Island ins chirugische Tertial zu gehen war super! Man wird so freundlich empfangen, wie man es in deutschen Krankenhäusern nie kennenlernt. Es ist absolut zu empfehlen im Wintersemester hin zu gehen um vorher den Intensive Language Course in den Westfjorden zu besuchen. Allein der gehörte zur besten Zeit die ich jeh hatte. Denn Achtung Unterrichtssprache ist Isländisch. In der Regel sprechen die Ärzte und Patienten zwar Englisch, machen es aber kaum. Und man hat einfach viel mehr von der Klinik, wenn man die Landessprache spricht. Zum Unikrankenhaus gehören in Reykjavik hauptsächlich zwei Krankenhäuser: in der Hringbraut und in Fossvogur. Zischen denen muss man hin und wieder pendeln. Es gibt allerdings ein kostenloses Kliniktaxi und wenn man über ERASMUS dort ist kann man ein vergünstigtes Semesterticket für die Stadtbusse bekommen. Da es in Island kein PJ gibt wird man in das 4. klinische Semester eingegliedert. Dort lernen die Studenten direkt im Klinikalltag Chirurgie und Medizin. Das heißt: 8 Uhr Morgenbesprechung, dann Stationsvisite und OPs (in denen man mitoperiert) und dann so ab 13 Uhr Vorlesungen und Seminare. Natürlich alles bis auf wenige Ausnahmen auf Isländisch. Das Beste in meinen Augen ist, dass man etwa alle 2 Wochen durch die gesamte Chirurgie rotiert. Optimal zu Examensvorbereitung. Dazu gehören: Allgemeinchirurgie (Oberer und unterer GI-Trakt geteilt), Mamma und Endokrine Chirurgie, Orthopädie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Neurochirurgie, Herz- und Thoraxchirurgie, Plastische Chirurgie, Urologie, Gefäßchirurgie, Ophtalmologie und Rettungsmedizin (Notaufnahme). Während der Notaufnahmenrotation fährt man ebenfalls auf dem Rettungswagen mit und übernimmt Rettungsstellendienste. Generell müssen auch die Studenten Hausdienste übernehmen in denen man dann mit dem AvD mitläuft. Dies ist sehr zu empfehlen, da man in dieser 1zu1 Betreuung viel lernt. Desweiteren ist bei Interesse auch eine Rotation nach Akureyri möglich. Wünsche bezüglich des Rotationsplans werden problemlos umgesetzt. Was mir besonders gefallen hat war die fehlende Hierarchie da sich alle mit Vornamen und Du anreden (sogar die Professoren). So fühlte man sich gleich willkomen und akzeptiert.
PS: Innere finde ich wegen der Sprachbarriere nicht so empfehlenwert. Zur Innere-Rotation gehören übrigens: Kardiologie, Gastroenterologie, Nephrologie, Hämato- und Onkologie, Pulmologie, Endokrinologie, Infektiologie, Rheumatologie, Geriatrie und Neurologie.
Neben der Uni ist Island aber auch prinzipiell SEHR zu empfehlen. Es ist einfach ein tolles Land mit unsagbar tollen Ausflugsmöglichkeiten: Baden im Hotpot, Wandern, Skifahren, Essen, Lavahöhlen, Gletscher, ..... Ich würde sofort wieder hin.