Wolhusen ist ein kleines Peripheriespital, Luzern zugehörig. Die Orthopädie und Chirurgie arbeiten dort, wie oft in der Schweiz, zusammen. Was mir dort sehr imponiert hat, ist der Respekt, den man für seine Arbeit und sein Engagement entgegengebracht bekommt. Das ärztliche Team ist schon mehr freundschaftlich als kollegial anzusehen, und auch allgemein herrscht im Haus eine ausgesprochen freundliche Zusammenarbeit. Insbesondere auch mit der OP- und Stationspflege sowie zu Kollegen anderer Bereiche.
Das Tätigkeitenspektrum ähnelt stark dem des Assistenzarztes, vielleicht mit weniger Verantwortung. Im Vordergrund stehen die stationären Eintritte und die Assistenzen im OP. Weiterhin sind anfallende Stationsarbeiten, in Absprache mit dem jeweilligen Assistenten, zu erledigen. Am Wochenende visitiert und verwaltet man seine Station selbst, dabei wird einem sehr viel Vertrauen entgegengebracht. Hilfestellung erhält man jederzeit. Auch die Pflege arbeitet hier super mit. Dabei hilft ein strukturierter Stationsablauf. Im OP ist man je nach Anforderung 1. oder 2. Assistenz. Hüft-TP´s sind natürlich der Graus eines jeden 2. Assistenten, man bekommt aber jederzeit den Dank des Teams für die ja zugegeben etwas unspektakuläre Tätigkeit. Wer sich gut anstellt, darf auch mal in die 1. Assistenz wechseln oder sogar kleinere OP´s unter Aufsicht durchführen. Die Athmosphäre im OP ist ausgezeichnet.
Teaching findet einerseits im persönlichen Kontakt zu Kollegen statt. Das Besuchen der Sprechstunden ist, wenn die Arbeit das zulässt, immer möglich und durchaus lehrreich. Im Wochenprogramm finden noch diverse Weiterbildungen statt (Jeder Uhu hat auch eine Dienstagsweiterbildung zu halten, die Themenwahl steht frei), außerdem ein Unterassistentenkurs die Woche. Manchmal wird dieser verschlafen oder einfach nicht geschafft, aber der Kader holt das immer gerne nach.
Die Regelarbeitszeit beträgt 10,5h. Die vergehen erstaunlich schnell, meistens bleibt man etwas länger. Ein Uhu am Tag hat Dienst. OFt muss man dann schon etwas länger, so ca. bis 20-22 Uhr bleiben (da man eh meistens länger bleibt, ist das nicht so schlimm), aber nachts rausgeklingelt wird man extrem selten. Bei ausreichender Uhu-Zahl müssen auch die Wochenenden abgedeckt werden. Für ein Wochenende gibt es 3 Kompensationstage. Außerdem stehen anteilig pro Tertial 8,5 Urlaubstage zur Verfügung.
Die Freizeit ist in Wolhusen selbst etwas mau, aber da man eh viel im Spital ist, fällt das in der Woche nicht auf. Es besteht eine S-Bahn-Anbindung nach Luzern. Die Gegend dort selbst ist durchaus einladend, die großen Berge für Wintersportler finden sich aber woanders. In 1-2h sind aber viele gute Skigebiete erreichbar. Sehenswert ist der Kanton Luzern zur Fasnacht.
To put it all in a nutshell:
Ein arbeitsreiches Tertial, aber viel gelernt (v.a. gemacht) und ein tolles Team gehabt!
Bewerbung
1-1,5 Jahre im Vorraus über das Sekretariat des Departementsleiters