Ablauf auf Station:
Grundsätzlich ist es so, dass man entweder auf Station oder in der Ambulanz ist für den jeweiligen Tag. Wenn allerdings die Besetzung gerade knapp ist bleibt man eher auf Station, da man dort mehr mithelfen kann.
Morgens beginnt der Tag um 6:45 mit einer Besprechung und der Übergabe des Diensthabenden. Dann folgt die Visite. Ab neun finden dann schon die Aufnahmen für den nächsten Tag statt. Als PJler kann man hier viel untersuchen und spiegeln und weitere Untersuchungen anmelden (EKG, etc.). Die Aufnahmen ziehen sich meist bis mittags. Dann werden alle Patienten dem Chef oder einem Oberarzt vorgestellt.
Nachmittags werden dann die post-OP Visiten gemacht, Briefe geschrieben und je nachdem ist an manchen Tagen Röntgen-Demo oder z.B. Tumorkonferenz.
Die meisten Blutentnahmen machen die Schwestern. Flexülen muss man immer mal wieder legen und ab und an bleibt auch mal eine Blutentnahme für die Studenten liegen ;-)
OP:
Man ist natürlich auch jederzeit im OP willkommen. Teilweise zum Assistieren (z.B. bei Neck Dissektion, Parotis, Submandibularis, etc.) aber auch zum Zuschauen bei Ohr OPs, Septorhinoplastiken, Tonsillektomien, Nebenhöhlen oder auch mal Gesichtsfrakturen. Wenn man assistiert darf man auch am Ende oft zunähen.
Ich wollte mir jede „Sorte“ OP mindestens einmal anschauen. Wichtig dabei waren mir vor allem OPs die man als Assistenzarzt später nicht macht und dann auch kaum mehr dazu kommen wird bei OPs zuzuschauen.
Ambulanz:
In der Ambulanz ist es auch sehr interessant. Neben dem üblichen Patientendurchlauf werden dort auch kleine Eingriffe gemacht z.B. Laserungen der Nasenmuscheln, oder Granulationsabtragung am Tracheostoma. Auch hier kann man viel untersuchen und spiegeln und vor allem selber Behandlungspläne vorschlagen.
In der Ambulanz kann man sich auch die Diagnostik erklären lassen z.B. Ultraschall oder Audiometer.
Unterricht:
Findet eigentlich immer dienstags um eins statt. Erst ein Unterricht zu irgendeinem Thema (meist etwas internistisches) gefolgt vom EKG Kurs. Da ich allerdings leider außerhalb des normalen Zyklus mein PJ dort gemacht habe (normalerweise fangen nur die dort an, deren PJ im Feb/März anfängt), gab es auch eine Zeitlang keinen Unterricht (wir waren im Januar genau drei PJler in der ganzen Klinik). Als der Unterricht allerdings anfing war er wirklich gut. Vor allem der EKG Kurs ist sehr gut gemacht und ich habe viel gelernt.
Mittagessen/Pausen/Studientage/Kleidung:
Oft war keine Zeit zum Mittagessen, allerdings wird meist morgens noch gefrühstückt. Auf der Station ist es so, dass man den Schwestern 10 Euro im Monat gezahlt hat wenn man frühstücken wollte. Dafür war dann Brot und Aufschnitt, etc da.
Wenn man Mittagessen geht ist die Truppenküche der Ort wo das beste Preis-Leistungsverhältnis besteht. Wenn man sich am Vortag allerdings nicht angemeldet hat, so kriegt man nur etwas wenn man um genau 12:30 vor Ort ist (was aber meist von der Zeit gut passt).
Ich bin nachmittags meist so lange geblieben wie die Assistenten, aber grundsätzlich hält einen auch keiner auf, wenn man überpünktlich gehen würde.
Ein Tag pro Woche als Studientag. Wenn mehr als ein PJler da ist sollte man sich absprechen. Nach Absprache mit dem PJ-Beauftragten war es auch mal möglich ein paar Tage zu sammeln.
Kleidung wird natürlich gestellt (Hemd, Hose, Kittel).
Das Team:
Alle Ärzte sind sehr bemüht einem etwas zu zeigen und zu erklären, vor allem wenn man fragt. Man fühlt sich sehr schnell willkommen und im Team integriert.
Fazit:
Ein sehr gelungenes Tertial und ich habe viel gelernt. Ich würde diese Station sofort wieder wählen.
Bewerbung
Wer außerhalb des normalen Zyklus dort sein PJ machen möchte (also die, deren PJ im August anfängt), sollte vor der Wahl der Kliniken und Tertiale den PJ Beauftragten des BwKs anschreiben (siehe https://sites.google.com/site/bwbplastischechirurgie/c-studenten-info/a-pj-studenten-der-charite).
Sind Plätze frei, so kann man mit einem Schreiben zum PJ Büro gehen und dann klappt es auch in der Regel mit dem Platz. :-)