Tja, es ist halt die Uni... man darf bzw. muss viel selbstständig arbeiten. Dadurch bekommt man zwar irgendwann ein gewisses Selbstbewusstsein, fühlt sich aber v.a. zu Beginn sehr allein gelassen. Ich war die ersten 3 Monate auf der Station 12, also der Normalstation. Die Ärzte sind in 3 Teams aufgeteilt, welche sich nach den jeweiligen Krankheitsbildern richten. Ein Team betreut v.a. Parkinson-Patienten, eins ist für entzündliche Erkrankungen (auch MS) zuständig und das dritte v.a. für Tumorpatienten. Da ich nur in 2 Teams war, habe ich von den Parkinson-Patienten leider kaum was mitbekommen. Arbeitsbeginn war um 7:45. Da durften die PJler (zum Glück waren wir zu zweit) erst mal zig Blutentnahmen machen, was v.a. montag morgens bis zu 3 Stunden in Anspruch nahm. Dann war ich direkt am 3. Tag alleine in meinem Team, da verschiedene Ärzte auch noch an einem Tag der Woche in der Ambulanz eingeteilt sind und musste alle Patienten alleine betreuen/entlassen. Der Durchlauf auf Station ist immens, man rennt den ganzen Tag im wahrsten Sinne des Wortes über die Station. Zeit, etwas nachzulesen hat man nicht. Allerdings darf man wenn man möchte alle Lumbalpunktionen machen. Die Brieflast war heftig, oft war ich bis 19 Uhr in der Klinik, was von einigen Oberärzten anscheinend auch vorausgesetzt wird. Ach ja.. einen Tag in der Woche mal früher gehen wegen Doktorarbeit zieht ellenlange Diskussionen und auch Ablehnung nach sich. Die Ärzte auf Station 12 sind allerdings sehr nett und geben sich viel Mühe, sind aber auch überlastet. Anders war es dann auf Station 14 (Stroke Unit). Viel lockerere Atmosphäre, das Pflegepersonal ist sehr nett und nimmt auch das Blut ab. Arbeitsbeginn ist um 7:00, Arbeitsende offiziell um 15:30. Man kann relativ pünktlich gehen. Fazit: Wenn man lernen möchte selbstständiger zu werden und auch mal 4 Monate Stress und sehr langes Arbeiten hinnehmen kann, ist die Neuro die richtige Wahl.