PJ-Tertial Chirurgie in Clemenshospital (8/2011 bis 12/2011)

Station(en)
7 Wo Allgemein-, 7 Wo Unfall-, 2 Wo Thoraxchirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Das Tertial in der Chirurgie des Clemens Hospital splittet sich standardmäßig auf in 7 Wochen Allgemeinchirurgie, 7 Wochen Unfallchirurgie und 2 Wochen Thoraxchirurgie. Wenn man Chirurgie als 3. Tertial macht, so verbringt man jeweils 5 Wochen in der Allgemein- und Unfallchirurgie und weiterhin 2 Wochen in der Thoraxchirurgie. In allen Abteilungen wurde darauf geachtet dass man an den PJ Seminaren (Dienstags und Mittwochs um 14h Innere; Dienstags um 15h Unfallchirurgie; Mittwochs um 15h Allgemeinchirurgie und Donnerstags alle zwei Wochen Radiologie Seminar) teilnehmen konnte. Auch zum wirklich sehr guten Frühstück und Mittagessen (Konnte man sich auch zurückstellen lassen) blieb immer Zeit. Reguläre Arbeitszeit war von 7:15-16:15h. An Diensten konnte man nach Wunsch teilnehmen und wurde entsprechend mit anderen Freizeiten kompensiert.
Die Abteilungen der Unfall- und Thoraxchirurgie kann ich uneingeschränkt empfehlen. Die Zeit in der Allgemeinchirurgie war eher weniger lehrreich und manchmal auch vom Umgang untereinander nicht angenehm. Man sollte allerdings immer im Auge behalten dass das Clemens ein großes KH mitten in Münster ist und somit auch viele (manchmal auch zu viele) Famulanten usw. während der Semesterferien dort tätig sind. Auch waren wir mit 8 PJ‘lern auf die Chirurgischen Abteilungen verteilt, was manchmal einfach dazu führte dass wir uns auf den Füßen rumstanden. Jetzt zu den einzeln Abteilungen:
Allgemeinchirurgie: Prinzipiell sind hier alle sehr engagiert, manchmal aber auch etwas zu überengagiert. Die Begrüßung hier lautete nicht etwa „Hallo, wie heißt du, schön dass du da bist…“, sondern eher „Deine Aufgaben als PJ’ler hier sind das Blut abnehmen morgens und die Aufnahmen. Sollte es mit den Aufnahmen länger dauern wirst du auch länger hierbleiben müssen, solange bis es fertig ist.“ Das OP Programm lief meist nur in einem Saal ab, so dass bei zeitweise 4 PJ’lern gleichzeitig nur relativ wenig OP Erfahrung für einen dabei rum kam. Auch wurde man gerne zu Eingriffen wie wiederholten Cholezystektomien aufgeschrieben, stand dann aber nur steril am Tisch ohne etwas machen zu dürfen. Obwohl man meist am Ende intracutan zunähen durfte. Ansonsten waren allerdings die größeren Magen-Darm Eingriffe sehr interessant (Whipple, Colon-Chirurgie). Auch Gefäßchirurgie (z.B. Varizen oder Carotis OP’s) wurde hier gemacht und vermittelten einem wichtige Eindrücke in diesem kleineren Randgebiet der Chirurgie. Visiten auf Station liefen chaotisch ab, da alle Ärzte zusammen für die ganze Station verantwortlich waren, hatte niemand ganz den Durchblick. Da man selbst des Öfteren morgens auch im OP stand bekam man die Patienten auch nicht durchgehend mit, was dazu führte dass man keine eigenen Patienten hatte. Gut war allerdings dass man bei Verbandswechseln wirklich einiges praktische Lernen und anwenden konnte. Oftmals allerdings machte ich nur das was ich bereits konnte, da ich in den Bereichen ja verwendet werden konnte und man sich nicht um mich Sorgen musste oder mir gar etwas Beibringen musste.

Unfallchirurgie: Die Abteilung für Unfallchirurgie macht außerdem auch elektive Handchirurgie im benachbarten Medical Center (M. Dupuytren, KTS, Tendovaginitis stenosans, Ganglionexstirpation usw.). Soweit war dies neben den Fraktur-OP’s eine sehr gute Abwechslung und lehrreiche Bereicherung. Das Team der UC’s ist durch die Bank super nett. Man kann jederzeit jeden Fragen und wird als angehender Kollege wahrgenommen, auch wenn man im OP als 2. Assistenz oftmals der „Hackenhalter“ ist, wird einem zwischendurch, auch während der Op, wirklich viel erklärt und gezeigt. Die Stationsarbeit und Visiten liefen meist sehr rasch ab, so dass ich davon auch wegen den OP-Einsätzen, sehr wenig mitbekam. Super gut fand ich es in der Ambulanz. Hier durfte man Patienten zuerst selbst sehen und sie dann dem zuständigen Arzt mit Therapievorschlägen übergeben. Auch durfte man alles Nähen was man sich zutraute unter Aufsicht.

Thoraxchirurgie: Hier fand ich ein super nettes Team vor, das versuchte mir die wichtigsten Dinge in der Thoraxchirurgie (z.B. Handhabung der Medela-Pumpe) näher zu bringen. Auch konnte man im OP bei einigen Eingriffen dabei sein. Dies war sehr lehrreich, da wohl die Wenigstens entsprechende Vorerfahrungen haben. Wenn Zeit blieb, was bei der guten Organisation auf dieser Station öfter mal der Fall war, wurde auch einfach über spezielle Themen mit mir gesprochen um mein Wissen und meine Überlegungen zu diesen Gebieten weiter voran zu bringen.

Insgesamt würde ich empfehlen von der neuen Regelung der WWU Münster Gebrauch zu machen. Ein splitten des Tertials mit 8 Wochen Allgemeinchirurgie im Ausland und 8 Wochen im Clemens (Unfall- und Thoraxchirurgie) bietet sich wirklich an!
Bewerbung
Problemlos auch kurzfristig für Studenten aus dem Ausland möglich, sonst Uni Münster internes Verteilungsverfahren.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
150/Monat (Uni Münster)

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.4