PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Spital Dornach (12/2011 bis 3/2012)
Station(en)
C, D, Notfall
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Wer später nicht Chirurgie beruflich machen möchte und trotzdem interessiert ist am Tisch zu stehen und Nähen zu Lernen, für den ist Dornach eine gute Wahl. Das Spital Dornach verfügt über insgesamt ca 80 Betten und ist somit ein kleines, familiäres Spital. Die Stimmung unter den Assistenzärzten ist gut und wir wurden sehr nett aufgenommen und auch in Freizeitaktivitäten eingebunden. So fühlte man sich schnell ins Team integriert.
Zur stationären Arbeit: Blutabnahmen übernimmt die Pflege, unsere Aufgabe war es die stationären Patienten aufzunehmen, zu untersuchen und zu anamnestizieren. So hatte man viel Patientenkontakt und konnte den körperlichen Untersuchungsbefund üben. Schade hierbei war, dass dieser nicht von Seiten der erfahreneren Ärzte verifiziert wurde, auf der anderen Seite schafft dies Selbstständigkeit. Man nahm regelmässig an Visiten teil. Lehrvistiten, wie wir uns manchmal gewünscht hätten, fanden kaum/garnicht statt. Jedoch bekommt man in einer ruhigen Minute Antwort auf gestellte Fragen.
Es fanden regelmässige Röntgenbesprechungen statt, in welchen man selbst aufgenommene Patienten vorstellen durfte.
Zur Ambulanz:
Die Arbeit auf der Ambulanz ( oder wie man in der Schweiz sagt: auf dem Notfall) hat sehr viel Spaß bereitet. Hier durfte man selbstständig Patienten aufnehmen, Untersuchungen anmelden, diese anschließend besprechen und ein weiteres Therapieprocedere besprechen. Hier bietet sich auch eine gute Möglichkeit nähen zu lernen und bei der Wundversorgung zu helfen.
Am Wochenende arbeitet man vorwiegend auf der Ambulanz, sowohl auf chirurgischer als auch auf internistischer Seite, dies macht die Arbeit abwechsulungsreich und spannend.
Zum OP:
Man wird regelmäßig als 1. oder 2. Assistenz eingeplant, sodass steril am Tisch zu stehen selbstverständlich ist. So ist man immer nahe am Geschehen dabei und kann auch Fragen stellen. Man sieht vor allem viszeralchirurgische Eingriffe wie zB. Hernien-Ops, Appendektomien, Hemicolektomien, Gastric Sleeves oder Cholezystektomien. Zu bemerken ist, dass das Spital Dornach zwar über eine Überwachungsstation verfügt, aber nicht über eine Station mit langfristiger Beatmungsmöglichkeit. Dementsprechend werden Eingriffe, die eine intermittierende intensivmedizinische Behandlung erfordern, nicht unbedingt durchgeführt. Wer aber an chirurgischem Basiswissen interessiert ist, kommt auf seine Kosten.
Man sieht auch eine ganze Bandbreite an orthopädischen Eingriffen ( Hüft-Teps, Knie-Teps, Arthroskopien...), unfallschirurgischen, kleineren urologischen, gynäkologischen und gefäßchirurgischen Eingriffen.
Zum Personalwohnheim:
Dieses ist einfach, sauber und sehr nah am Spital gelegen, verfügt im Sommer über eine schöne Dachterasse und ist verglichen mit schweizer Mietkosten recht preiswert. Einkaufsmöglichkeiten und der Bahnhof sind um die Ecke, mit der Tram ist man in 10 Minuten am Basler Hauptbahnhof.
Insgesamt habe ich ein gutes Tertial erlebt, nähen gelernt und war oft im OP. Die Arbeit auf der Ambulanz hat besonders Spaß gemacht und die Arbeitszeiten sind völlig in Ordnung. Von Vorteil ist es, wenn man zu dritt ( statt zu zweit oder gar alleine)ist, so kann man sich die Kompensationstage nach einem Wochenenddienst ( 2 Tage) und die 2 Urlaubstage pro Monat gut nehmen. Man sollte dies aber frühzeitig absprechen, sodass keine Ungereimtheiten auf beiden Seiten entstehen.