Das Aerzteteam in der Orthopaedie setzt sich zusammen aus 3 Chefaerzten, denen jeweils ein Assistenzarzt zugeordnet ist sowie einem Oberarzt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der (navigierten) Endoprothetik von Knie- und Hueftgelenk, ebenso auf der Wirbelsaeulenchirurgie sowie auf diversen Operationen an der Schulter. Eine Besonderheit der Hueft-TEP-OPs ist sicherlich der eigens in Brig entwickelte Extensionstisch.
Das Arbeitsklima ist in Brig ausgezeichnet. Der Kontakt zu den Aerzten, zur Pflege sowie auch zu allen anderen Mitarbeitern des Spitals ist hervorragend und so macht die taegliche Arbeit auch wirklich Spass.
Begonnen wird um 7:35 Uhr mit einem kurzen Roentgenrapport, anschliessend wechselt man in den OP oder auf die Station. Im OP ist es stets gewollt, bei allen Operationen mit an den Tisch zu gehen und nicht selten auch als erste Assistenz. Fragen zum Ablauf der OP sind jederzeit willkommen und werden auch stets ausfuehrlich beantwortet.
Auf Station geht es um das Briefeschreiben, Untersuchungen anmelden, Medikamente verordnen und Patienten aufnehmen. In der zweimal woechentlich stattfindenden Anaesthesiesprechstunde gibt es zudem noch die Moeglichkeit, Patienten ueber die anstehende OP aufzuklaeren und eine ausfuehrliche koerperliche Untersuchung durchzufuehren.
Die mittlerweile vollstaendig renovierte Notaufnahme des Krankenhauses ist von ihrer Groesser ueberschaubar, da die schweren Faelle direkt ins Nachbarspital nach Visp transportiert werden. Jedoch bringt dies den Vorteil, dass es fuer den "UHU" immer auch die Moeglichkeit gibt, eigenstaendig Patienten aufzunehmen, zu betreuen und die eine oder andere Wunde chirurgisch zu versorgen.
Mindestens einmal pro Woche (zum Teil auch oefter) nimmt sich der Oberarzt ausreichend Zeit, um geduldig und ausfuehrlich die orthopaedischen Untersuchungstechniken zu unterrichten, einzuueben bzw. auch Grundlagen zu wiederholen.
Brig selbst ist eine sehr ueberschaubare Kleinstadt mit circa 5000 Einwohnern. Durch seine ideale Lage am Rande mehrerer bekannter Skigebiete (Zermatt, Aletsch Arena) bietet es nicht nur im Winter unzaehlige Freizeitmoeglichkeiten. Auch im Sommer gibt es fuer Wanderfans fast unbegrenzte Moeglichkeiten, das Wallis zu erkunden, wie z.B. ein Ausflug zum bekannten Aletschgletscher. Mit dem Zug oder Auto ist man in kurzer Zeit in Italien, in Bern oder auch am Genfer See.
Wohnmoeglichkeit gibt es im Spitalwohnheim, welches sich direkt auf dem Klinikgelaende befindet.
Ich moechte meine Zeit in der Ortho in Brig auf keinen Fall missen. Ich habe dort in einem netten und kollegialen Team sehr viel lernen koennen, sowohl im OP als auch auf der Station. Und durch den woechentlich stattfindenden Unterricht wurde mir ausfuehrlich vieles erklaert, das im Studentenunterricht an der Uni viel zu kurz oder gar nicht vorgekommen ist.
Ein Tertial in Brig ist aus meiner Sicht absolut zu empfehlen!
Und sicher auch dann ein Gewinn, selbst wenn der Weg nach dem Studium nicht Richtung Chirurgie oder Ortho fuehren sollte.
