Alles in Allem ein eher durchwachsenes halbes Tertial.
Die ersten vier Wochen habe ich in der Allgemeinchirurgie verbraucht. Die Assistenzärzte und auch Oberärzte waren sehr nett und haben ein bisschen erklärt. Ich war relativ viel im OP, aber wenn man sagt, dass man lieber auf Station arbeiten will war das auch ok. Leider waren die OPs nicht ganz so abwechslungreich für mich. In den ersten Wochen war ich für jede Schilddrüsen-OP eingeteilt. Anfangs wurde viel erklärt, nur nach der 5. OP in zwei Wochen fühlt man sich doch etwas ausgenutzt. Von wegen "wir haben doch jetzt einen Studenten zu Haken halten, dann muss das doch kein Assistenzarzt machen". Bis auf den zeitweise cholerischen Chefarzt, der im OP auch mal lauter wird und sein Personal beschimpft wenn es nicht so gut läuft, waren die vier Wochen ok, aber auch nicht mehr.
Den Rest der Zeit war ich in der Unfallchirurgie. Dort hat es mir im Gegensatz dazu sehr gut gefallen. Die Assistenz- und Oberärzte und auch der Chefarzt waren sehr nett und sehr engagiert. Ich hatte am Anfang recht wenig Ahnung von Unfallchirurgie, aber das war gar nicht schlimm und dafür haben sich die Ärzte auch mal ne halbe Stunde Zeit genommen und mir Dinge ausführlich erklärt.
Im OP durfte man selber kleinener Sachen machen und auch zunähen. Wenn auf Station nichts los war und ich auch nicht im OP eingeteilt war, habe ich meine Zeit in der Ambulanz verbracht. Hier kann man wirklich viel lernen.
Die Unterkunft ist direkt an der Frauenklinik von St. Vincenz im Schwesternwohnheim gelegen (ca. 10 min mit dem Fahrrad zu Haupthaus). Die Zimmer sind zeckmäßig eingerichtet, neu renoviert und voll in Ordnung (eigenes Bad und geteilte Küche).
Neben Frühstück und Mittagessen bekommt man auch noch das Abendessen kostenlos, sodass man fast nichts extra bezahlen muss. W-Lan gibt es in der Unterkunft leider nicht, aber man kann einen Surfstick bekommen mit 1 GB
Freivolumen. Nicht viel, aber für ein bisschen surfen reicht es.
Die Fortbildungen finden immer Montags von ca. 10 bis 15 Uhr und zusammen mit den PJlern aus dem Brüderkrankenhaus statt. Zunächst hatten wir immer Patientenvorstellungen mit dem Chefarzt aus der Inneren. Diese Fortbildung war immer sehr gut, obwohl der Chef einem auch gerne zeigt, dass man gar nichts kann. Die anderen Fortbildungen waren ok, aber teilweise fanden sie nicht statt.
Chirurgische Fortbildungen gab es leider nicht regelmäßig.
