Insgesamt kann ich Luzern für die Chirurgie empfehlen. Man muss jedoch sagen das wir in meinem Tertial sehr gut besetzt waren und somit wenig Pickettdienste hatten, da es immer fest eingeteilte Nachtdienste für den Op gab. Ebenso waren immer genug Studenten pro Station eingeteilt, so dass man sich nicht überarbeitet hat, jedoch auch keine Langeweile hatte.
Das Ärzteteam ist insgesamt sehr nett und motiviert. Falls man Wert drauf legt ist es jederzeit möglich eigene Patienten zu betreuen. Sehr hoch rechne ich auch den guten Kontakt zu den Oberärzten an, so etwas erlebt man in Deutschland so gut wie nie.
Rotationen sind fest eingeplant, man wird auch eigentlich in 4 Monaten in allen Bereichen einmal eingesetzt: Notfall, Viszeralchirurgie, Traumatologie, Hez-Thorax-Gefäß.
Die Fortbildungen sind nicht so der Hammer. Spezifischen Studentenuntericht gab es 1/Woche von der HTG und die Fortbildung der Internisten. Ansonsten ist jeden morgen Röntgenrapport, 1/Woche Journalclub, und Mittwochs noch einmal eine Röntgenbesprechung der Traumatologen mit Fallbesprechungen (hier wurden die Studenten jedoch nur eingebunden wenn der Chef nicht im Haus war..). Für chirurgisch interessierte Studenten, gibt es 1/ Woche einen Kurs an Körperspendern in denen chirurgische Zugangstechniken erläutert werden.
Die Stimmung ist allgemein sehr gut, auch im Op. Unnötigen Einsatz der Pjler gab es nur äußerst selten, ich wurde als Student geachtet und freundlich behandelt. Meistens ist man auch hier der Hakenhalter, jedoch auch ab und an erste Assistenz. Nähen ist so gut immer möglich, laparoskopisch darf man meistens die Kamera führen.
Ich bin mit sehr niedrigen Erwartungen in das chirurgische Tertial gegangen, war letzten endes jedoch sehr zufrieden. Freizeit hat man, insofern genug Unterassistenten da sind, reichlich.