Nach 8 Wochen UWC, die wirklich toll waren, kam ich in der NCH wieder auf dem Boden der Tatsachen an. Das Pflegepersonal war unglaublich unfreundlich, trotz mehrfacher Versuche, gemeinsam den Stationsalltag zu bewältigen, blieb grade die Stationsschwester lieber auf Distanz. Ich war mit 2 Famulanten auf der S2, auf der S1 tummelten sich dafür 3 PJler. Wieder toll eingeteilt von der zuständigen Sekretärin.
Die Stationsärzte waren eigentlich durchgehend freundlich, auch wenn man sich manchmal nciht alles gefallen lassen sollte, was einige so ablassen.
Großes Glück sind der OA und Dr. J., die sehr viel Engagement in der Lehre zeigen, Fragen sind sowieso sehr erwünscht, dafür ist aktive OP-Teilnahme eher selten. Ich hab es in 6 Wochen auf 4 OP-Einsätze geschafft (davon 3 Shuntanlagen) und war damit Spitzenreiter unter uns Studenten. Also prima für OP-Muffel. Oft herrschte gähnende Langeweile, wenn die Stationsarbeit getan war und wir die neuen patienten aufgenommen hatten. Dann hieß es warten auf einen der Ärzte aus dem OP, um die Neuaufnahmen zu übergeben und irgendwann nach 16 Uhr endlich Kurvenvisite zu machen. Wenn man Pech hat, ist es einer der 2 Ärzte, die einen dann noch ins Tumorboard oder in die Patho-Konferenz drängen. Da wird einem auch gern mal vorgehalten, wie gut wir PJler es hätten und "er musste ja damals bis 20 Uhr bleiben". Da ich aber nicht Neurochirurg werden will, war das aber meist eher eine Qual.
Als Alternative zur Langeweile gibts dann auch Phasen, wo der einzige Stationsarzt eben im OP ist und du die Station alleine "führst". Das wird durch den o.g. schlechten Kontakt zur Pflege aber nicht besser.
Eine Abwechslung bot manchmal auch die Ambulanz, wo sich Heerscharen von Wirbelsäulenpatienten die Klinke in die Hand drücken. Kam aber auch auf den Arzt an.
Also eher ein durchwachsener bis anstrengend/nervenzehrender Abschnitt, in dem man bestimmt viel lernt, aber mir blieben doch eher die negativen Sachen im Gedächtnis und ich war wirklich froh, als der Teil vorbei war.